So mache ich das auch. Wundere mich dann aber oft, dass das Fahrzeug vor mir dann doch auf einmal rauszieht und nicht kurz wartet bis die schnellen Fahrzeuge vorbeigefahren sind.
Egoismus pur: Bevor man selbst auch nur um 5 km/h seine Geschwindigkeit reduziert, zwingt man den anderen lieber, 50 km/h und mehr zusammenzubremsen. Dass man selbst nur kurz das Gaspedal lüpfen und nicht mal bremsen müsste, interessiert da nicht, lieber zeigt man es dem bösen "Raser".
NB: Gerade wurden bei VOX ("automobil") mal wieder die Tempolimitbefürworter entzaubert, keines ihrer Argumente hält einer näheren Überprüfung stand: Die Autobahnen gehören zu den sichersten Straßen, es wird auch dort nicht "bis Anschlag" schnell gefahren, wo man es könnte, die einzige Studie zur CO2-Minderung ist von 1996 (und die Werte nicht mehr brauchbar, da neue Autos deutlich sparsamer sind) und nicht einmal der Lärm reduziert sich, weil die LKWs alles übertönen. Selbst die Zahl der Verkehrstoten aufgrund von Highspeed-Unfällen liegt bei maximal 50, wenngleich die Beweiserhebung äußerst schwierig ist. Es gibt ganz andere Möglichkeiten, den Verkehr sicherer, sparsamer und flüssiger zu gestalten (= bessere Ampelschaltungen in Städten und auf Landstraßen, intelligente Verkehrsleitsysteme auf Autobahnen, mehr LKWs bzw. Waren auf die Schiene usw. usw.), aber das ist eben etwas mehr Aufwand als überall ein paar Blechschilder hinzustellen, die ohnehin nichts bringen außer dem zweifelhaften Ego von ein paar Weltenrettern zu dienen.
Und Schilder verbessern gar nichts: Vor der Leverkusener Autobahnbrücke gilt Tempo 40 (!) über eine längere Strecke. Ich fahre dort deutlich schneller, bin aber neulich von jemanden mit mindestens 120 km/h rechts überholt worden: Wer rasen will, tut es trotzdem, Schilder halten ihn nicht auf. Die Unfälle, die durch solche Leute verursacht werden, müsste man dann in einer Statistik auch wieder rausrechnen. Wenn überhaupt, müsste man die Landstraßen sicherer machen, dort passieren 56% aller Unfälle (+ 30% in der Stadt).