Langzeitfahrbericht eines Downsizingextrems names Focus 1.0 Ecoboost

Edit: Mit dem Sound hast Du sicher recht, wurde hier ja auch schon mehrmals geschrieben. 6 ist eben ein ganzes vielfaches von drei ganz vereinfacht gesprochen. Und Deine Erfahrungen decken sich mit der Theorie, wonach ein Dreizylinder dieser Leistungs- und Hubraumklasse einem 4Zyl. überlegen ist, oder @tobbas :smilenew:? (Die Chance wieder Niveau wieder erinzubringen:smilenew:)

Ich übernehme das mal :zwinker:

Der Dreizylinder-Reihenmotor
Beim Dreizylinder zünden die Brennräume im Abstand von 240°. Wie man an der Frontalansicht der Kurbelwelle erkennen (und errechnen) kann ist, daß in jeder beliebigen Kurbelwellenposition der Schwerpunkt immer zentral in der Mitte liegt, und somit keine Vibrationen entstehen. Doch das ist nicht richtig. Sowohl die Ansicht als auch die Berechnung lassen die dritte Dimension außer Acht. Die Kolben sind nämlich nicht in einer Ebene, sondern hintereinander angeordnet. Während im vorderen Zylinder eine Kraft nach oben entsteht, erzeugen Kolben und Pleuel im hinteren eine entgegengesetzte Kraft, und zwar nach unten. Da diese Kräfte nun an verschiedenen Enden des Motors angreifen, vibriert er nicht insgesamt, sondern nur an den Enden, da der mittlere Zylinder sich im Schwerpunkt befindet, und damit quasi den Drehpunkt darstellt.

Quelle: http://e31.net/engines.html


PS: Schön das unsere Rakete wieder da ist!
 
So, mal ein kleiner Zwischenbericht von einer aus meiner Sicht spannenden weil lustigen Ausfahrt vorletzte Woche.

Meine Holde und ich hatten beide Montags frei und sagten uns am Sonntag, lass uns doch nach Mailand fahren. Gesagt getan und den Focus voll gepackt und losgedüst. Auf dem Hinweg Tempomat bei 135 gesetzt und beobachtet das der Motor dort seine 6,3 Liter will, da wir von SG bis Locarno nahezu unterbruchsfrei unterwegs waren kann man das so stehen lassen. Ist aus meiner Sicht ein guter, aber kein überragender Wert. Bis dahin war die Anfahrt extrem gemütlich und entspannend, was im Grunde der immensen Ruhe, dem Fahrwerk und den tollen Sitzen geschuldet war.

Nun gut, dann die italienische Seite. Aufgrund des Verkehrsaufkommens und der durch die Einwohner doch, sagen wir mal freizügigen Auslegung von Mindestabstand, Maximaltempo, Vorfahrtsregelung und Signalisierung von Spurwechseln ist der Verbrauch leicht auf etwas über 7 Liter angestiegen. Ich habe mich eben voll integriert und bin genauso bescheuert gefahren wie die vor Ort, vor allem in Mailand selbst war das extrem. Meine Freundin hat fast nen Knall bekommen, aber anders war man nur ein Verkehrshindernis und ist angehupt und vollgeblubbert worden.

Nun, man durfte auch feststellen das italienische Garagen eher für einen Fiat 500 statt für einen Kompaktwagen gebaut sind. Nach dem Einparken in ca 25 Zügen mit Abstand hinten ca 5cm und vorne ca 10 cm bei geschlossenem Tor, bin ich völlig verschwitzt aus dem wild piependen Auto augestiegen. Denn leider gehen die Parkpiepser immer wieder an sobald man den Rückwärtsgang rein macht und für die Garage war das schlicht zu grosszügig am piepsen.

Am nächsten Nachmittag ging es dann, begleitet durch die sehr gut regelnde Klimaautomatik, durch den durchgeknallten Wuselverkehr aus Mailand über die Viale Monza nach Monza. Dort haben wir zugeschaut wie die F1 Renner zerlegt und eingepackt werden, Sauber war natürlich schon fertig und bereits auf dem Rückweg in die Schweiz (Woran das wohl lag). Ein kleiner Spaziergang am Rand der Strecke lag dann auch drin. Durch einen Zufall, ich habe einen Paddock Club Mitarbeiter nach dem Ausgang gefragt, Antwort: „Steigts ein!“, durften wir in einem VIP Bus (voll ausgestattete V Klasse mit Leder und allem möglichen Schnick-Schnack) durch die Boxengasse und ein Stück über die Rennstrecke mitfahren. Der lustige Bayer am Steuer hat dann philosophiert: „Der Ecclestone und seine 2,5 Stunden Rennen! Schauts euch den Aufwand an! So ein Wahnsinn!“ Das war dann doch ein Highlight und recht unerwartet. Aber schon der Hammer was der Paddock Club für einen Fuhrpark vor Ort hat. Das waren locker 30 Mercedes (CLA, GLA, V-Klasse, G-Klasse, ML, CLS und Co), darunter auch diverse AMG Varianten. Der Gute hat noch geprüft ob alle verschlossen sind, denn er hatte die Schlüssel der Kisten in der V-Klasse liegen.

Danach ging es nach Hause, wieder die gleiche Fahrweise an die man sich schon schnell gewöhnt und eben fährt wie das letzte Arschloch. In CH dann wieder gediegen gefahren und eigentlich gehofft gut durch zu kommen. Wäre da nicht wie immer Stau! Scheisse! Aber zum Glück lockte die Passauffahrt. Hm, meine Holde war recht skeptisch, wollte aber selbst nicht fahren. Also hoch auf den Gotthardpass über Andermatt auf den Oberalppass. Ich sag nur das ist eine saugeile Strecke.

Nun, der kleine Winzlingsmotor hat dabei seine Sache sehr gut gemacht. Er hat den Kompakten schwungvoll bergauf gescheucht und wirkte niemals überanstrengt, es sei denn die Drehzahl ist unter 2500 U/min gefallen. Dabei das lustige Röhren des nach R6 klingenden 3 Enders begleitet durch dieses leicht präsente Turbopfeifen, machte schon Laune. Aber aus Rücksicht auf meine Freundin habe ich vor und in den Kurven noch gediegen gemacht. O-Ton von ihr: „So krass fährst du doch gar nicht!“. „Schatz, ich fahre auch nur zügig, aus Rücksicht auf dich!“, Sie: „Dann fahr doch mal so wie du normal fahren würdest!“. Also gut, Challenge acceptet! Als erstes wurde alles ausgestellt was für Sicherheit sorgt, dann wurde der Sitz noch ein wenig nach vorne gerutscht und ab dafür. Ausdrehen der Gänge, hartes Anbremsen, Lenkimpuls und mit eindrehendem Heck in die erste Kurve, wieder voll raus und das Ganze die nächsten Kurven so weiter getrieben. Und ich muss es wieder sagen, der Wagen fährt sich durchaus unterhaltsam und spielerisch, stellt einen am Limit nicht vor unlösbare Aufgaben, wenn nur die verdammten Geraden nicht ganz so lang wären. Es ist schon lustig zum Teil mit einem Frontkratzer leicht „driftend“ durch eine Kurve zu räubern, nur wenn man es übertreibt schiebt er mal über die VA. Leider scheint das ESP aber noch immer aktiv im Hintergrund zu arbeiten, dann ganz so frei wie ich mir das gewünscht hätte, war ich doch nicht unterwegs. Aber man hat immer noch mehr als genug Bewegungsfreiheit im Heck um ordentlich Spass zu haben, nur ab einem gewissen Winkel war dann doch wieder jemand anderes da der die Linie (sofern man das so nennen kann) zerpflückt hat.

Nach insgesamt 8 Kurven kam dann aber lautstarker Protest von rechts: „Fahr bitte nicht mehr normal!“ Schon war der Spass wieder vorbei. Ihr war schlecht und sie hat Schiss bekommen. Nun, dennoch war der Quickie lustig und auch zügiges Fahren macht noch Laune, vor allem bergab. Nur hier liegt eine der grossen Schwächen des kleinen Triebwerks. Es fehlt schlichtweg die Motorbremse. Trotz niedrigem Gang muss man bergab ständig auf die Bremse, sonst dreht der Motor 5000 U/Min und man wird dennoch schneller, wo andere Fahrzeuge nicht einmal 3500 U/min erreichen. Selbst leichte Gefälle haben einen solchen Einfluss. Klar spart das sicher Sprit, doch alles zu Lasten der Bremsen. Aber so konnte ich wenigsten „ungewollt“ die eine oder andere Kurve zügiger nehmen (ihr ging es nach einer kurzen Pause ja wieder besser).

Am Ende waren es dann ca 1,5 Stunden Umweg über beschauliche Bergstrassen, mit extrem schöner Aussicht und erstaunlich viel Fahrspass in einem nur 125 PS leistenden Kompakten. Kaum vorzustellen wie viel Fun man hier mit einer Elise SC ohne (und das ist ganz wichtig) Beifahrerin hätte. Also die Strecke ist extrem empfehlenswert.

In SG angekommen waren es dann für knapp 800 km berechnete 6,6 Liter auf der Uhr, was mich dann doch erstaunt hat. Alles in allem war ich sehr zufrieden und fand die 125 PS durchaus ausreichend und das Fahrverhalten genial. Wie schon gesagt, hier den 182 PS Ecoboost Motor und meines Vaters Sohn wäre etwas glücklicher. Mehr geht immer, aber eben: Es ist (eigentlich) ein Vernunftsauto.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zeigt wieder, nicht immer macht pure Leistung glücklich:smilenew:
Den Motor kannste wenigstens voll ausquetschen, bei einem größeren wirst Du gleich wieder viel zu schnell...
Und der Verbrauch ist bei der beschriebenen Fahrweise mehr als voll i.O. wie ich finde!
 
Danke für den Bericht.

Motor ist in der Tat toll für was es ist und der Sound von 3-Zylindern kann echt gut sein. Siehe auch BMW.

Lenkung ist natürlich auch topp :biggrin2:
 
@Chris Die Lenkung ist in der Tat super. Hat hier nicht jemand was mit der Lenkung zu tun? ;)
 

In welchem Jahrhundert war SAAB premium? ;)

Ich glaube es ist ein "rollendes" Auto und näher an Ford. Koenigsegg wäre natürlich geil, dann müsste/dürfte er die sicher auch mal testen. Aber ich glaube das wüssten wir schon. ;)
 
Nun mal wieder was neues von der fahrenden Luftpumpe. Seit 2 Wochen hat die Pflaume nun Winterreifen auf "schicken" schwarzen Stahlfelgen drauf. Das macht ihn definitiv auch nicht schöner, fördert aber erstaunliches zu Tage.

Beim Wechsel der Alus mit 215/55 R16 auf die Stahlfelge mit 205/55 R16 fiel mir der extreme Gewichtsnachteil der Aluräder auf. Ich durfte das zur Freude meiner Kinder noch selbst machen, wollten sie doch auch mal sehen wie man das macht und wie ein Wagenheber funktioniert. Jedenfalls sind die Alus geschätzt 4-5 Kilo schwerer, gewogen habe ich es nicht. Wir wissen ja alle das Leichtmetallräder nicht wirklich leicht sind, aber der Unterschied war für mich doch erstaunlich hoch.

Nach dem Wechsel erstmal zum Luftdruckgerät, laut Werkstatt, welche mir die Räder vor ca 5 Wochen komplett übergeben haben, hätten alle 4 Reifen einen Luftdruck von 2,5 Bar. Tja, am Arsch die Räuber, jeder Reifen hatte einen anderen Luftdruck ringsum. Dies ging von vorne links mit 2,1 Bar bis hinten links 2,85 Bar. Mich hätte ein Unterschied vorne Hinten nicht gewundert, aber das ist doch wieder ganz typisch Werkstatt. Verlasse dich nie auf eine Wekrstatt.

Nun egal, Luftdruck passte und die erste Ausfahrt war doch recht angenehm. Klar, das Auto ist etwas schwammiger, die Toyo Snowprox S943 sind nicht gerade die Spitzenreiter, funktionieren aber vor allem bei Trockenheit recht gut. Das Fahrverhalten ist nun etwas undefinierter, vor allem liegt der Grip spürbar weiter unten, auch untersteuert der Wagen stärker. Aber das ist bei Winterreifen ja auch nicht unbedingt die Stärke. Bei Nässe ist der Grenzbereich nun deutlich weiter unten angesiedelt, bei starkem Bremsen rattert das ABS extrem früh, aber auch hier muss man einfach früher Bremsen und defensiver fahren. Wären die Reifen nicht beim Auto dabei gewesen, wären es wohl andere geworden. Laut diverser Tests müssen die Reifen aber wohl bei Schnee glänzen. Mal schauen wann ich das erfahre.

Was aber doch sehr ins Gewicht fällt, ist wie es schon vorne steht das Gewicht. Man merkt die geringeren rotierenden Massen bei dem Nähmaschinenmotor extrem. Das Ansprechverhalten ist subjektiv besser, man hat das Gefühl der Motor hat mehr Kraft. Klar wird das objektiv nicht extrem viel ausmachen, aber der subjektive Eindruck ist, das der Motor nun besser im Saft steht. Zudem ist der Verbrauch bei vergleichbarer Fahrweise um 0,6 Liter (2 mal ca 36 Liter getankt) gesunken. Ob das nun am Sprung des Kilometerzählers auf 5000 liegt, bei dem viele Forenuser mit dem 1.0 von einem "Kraftschub" sprechen oder etwa anderen weiss ich nicht. Mir ist es erst nach dem Wechsel der Räder aufgefallen und erscheint mir auch logischer und kann technisch auch belegt werden. Warum OZ ultraleggera kaufen wenn es auch ne Stahlfelge tut. ;)
 
Danke für den Bericht soweit!

Mich hätte ein Unterschied vorne Hinten nicht gewundert, aber das ist doch wieder ganz typisch Werkstatt. Verlasse dich nie auf eine Wekrstatt.

Die Erfahrung mache ich auch immer und immer wieder. Gerade bei Kleinigkeiten wie Luftdruck scheint es ein riesen Problem zu sein, das akkurat hinzubekommen.
Aber auch bei grösseren Sachen musste ich bisher immer nacharbeiten. Schön zu sehen, daß ich dabei nicht allein bin.
 
Danke für den Bericht soweit!


Die Erfahrung mache ich auch immer und immer wieder. Gerade bei Kleinigkeiten wie Luftdruck scheint es ein riesen Problem zu sein, das akkurat hinzubekommen.
Aber auch bei grösseren Sachen musste ich bisher immer nacharbeiten. Schön zu sehen, daß ich dabei nicht allein bin.

Ich habe schon Sachen erlebt bei Werkstätten, da bekommste einen Knall.

Die aus einem BMW Autohaus haben es geschafft meine Mischbereifung auf dem BMW 335i wie folgt aufzuziehen: Vorderreifen links, Hinterreifen rechts. Die Reifen waren zudem Laufrichtungsgebunden, was so noch gravierender ist. Das ist denen nicht aufgefallen aber sogar meiner Ex-Frau.:doh:

Dann waren dann noch ganz grosse Fülldruckunterschiede. Also das war für mich der absolute Oberhammer an Unfähigkeit.:basy:

Ich prüfe es meist so oder so, aber seit dem bin ich noch sensibler.
 
So, der Focus 1.0 125 PS hat bei der AB den 100000 km Test mit 1- bestanden. Der Motor hat wohl bis auf Softwareprobleme bei 20000 km keine Probleme gemacht. Zudem hatte er ein Problem mit dem Tankeinfüllstutzen. Ansonsten hat er sich wohl hervorragend geschlagen. Nur der Verbrauch von 8,2 Liter ist natürlich nicht ohne, was natürlich an den Autobahnetappen liegen dürfte, denn diese zeigen die grenze des Downsizing auf. Verbräuche von fast 10 Litern hab ich auch schon geschafft. Aber auch 5,3 Liter lagen drin.

Souveraener-Dreizylinder-644x363-c8d31705d4fefcaa.jpg


http://www.motor-talk.de/forum/aktion/Attachment.html?attachmentId=734008
 
Freut mich für den kleinen Ford Motor! Wobei 100tkm halt auch keine Laufleistung sind. Man sollte annehmen können, dass das problemlos überstanden wird. Mich würden Laufleistungen weit jenseits der 150tkm interessieren.
 
Freut mich für den kleinen Ford Motor! Wobei 100tkm halt auch keine Laufleistung sind. Man sollte annehmen können, dass das problemlos überstanden wird. Mich würden Laufleistungen weit jenseits der 150tkm interessieren.

Nun, wenn man sieht was andere zum Teil hochpreisige Autos bereits auf 100k km fordern, ist es zumindest eine Aussage im direkten Vergleich. Das auf die Jahre (sagen wir mal 4-5) gesehen etwas anderes ist, als in gut 2 Jahren 100k km abzuspielen ist klar. Da gibt es mehr Kaltstarts, mehr Kurzstrecke, mehr Korrosion und vieles mehr. Ich wäre aber auch für 200k km Checks, das würde mir auch mehr zeigen.
 
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