Spritteinsparungen können dochnicht als Erklärungen für Materialversagen und Konstruktionsfehler dienen.
Wenn ich auf eine Duplex-Kette verzichte zu gunsten von Reibungsverlusten, dann aber nicht für einer höhere Belastbarkeit der Einfach-Kette sorge (diese also nicht den Anforderungen entspricht). Dann habe ich das einfach nicht im Griff Konstruktionstechnisch. Oder ich nehme es in kauf, da ich an den Produktionskosten sparen will. Bzw. die Ausfallrate ist zu hoch wegen mängeln beim Zulieferer oder deren Qualitätkontrolle.
Nunja, ich denke, wenn die Kette überspringt, ist es egal ob Duplexkette oder nicht. N52/N53/N54/
S55 haben alle eine Einfachkette und funktionieren gut. Ich kenn das von meinen Erfahrungen bei einem großen Zulieferer. Da wird ein Lastenheft mit Spezifikationen geschrieben. Den stimmen alle wichtigen Fachabteilungen zu. Am Ende macht der Lieferant ein Angebot. Dann setzt sich der Einkauf noch einmal mit dem Lieferanten zusammen und drückt den Preis. Am Ende bietet dann der Lieferant an, mit größeren Toleranzen einen günstigeren Preis anbieten zu können. Das hab ich auf unserer Seite mitbekommen, wenn wir Maschinen beschafft haben.
Von einen Bekannten hab ich eine Geschichte erfahren, da hat der Einkauf nachträglich für ein im Ausland ansässiges JointVenture ohne mit der Entwicklung abzusprechen einfach von einem andern Lieferanten nach bekannter Spezifikation die Bauteile beschafft. Die Bauteile waren so gut, die zerschossen nach kurzer Zeit andere Bauteile, weil sie zu stark waren. Der OEM musste deswegen die Markteinführung des Endproduktes um ein halbes Jahr verzögern.
Ich war mal bei einem Vortrag von Conti, die dort waren sich sicher, dass ein Zahnriemen weniger Sprit benötigt als eine Steuerkette.
Zu den BMW 4 Zylinder-Dieselmotoren:
Der M47 war zu alt, weshalb man einen neuen Motor entwickeln musste. Der kam 2007 als N47 auf dem Markt.
Dass man dann irgendwann einen Motorenbaukasten einführen möchte, habe ich auch Verständnis dafür.
Es spricht ja nichts dagegen, die Steuerkette auf der Rückseite des Motors anzubringen. Wir sollten jetzt auch mal die Kirche im Dorf lassen, bei den beiden N47 in der Familie ist bisher die Steuerkette komplett von BMW in Kulanz getauscht worden. BMW wird dafür enorm Lehrgeld bezahlen müssen. Der Zulieferer des Steuerkette wird sich abgesichert haben und das Ding so produzieren, wie es BMW vorschreibt.
Ein Bekannter (fährt selbst einen 320d, N47, dem hab ich beim Tausch der Steuerkette geholfen) wechselt als sein neues Hobby die N47 Steuerketten (BMW gibt keine Kulanz, wenn das Serviceheft unvollständig ist). Der ist der Meinung, dass die Ersatz-Steuerketten aus dem freien Handel eine bessere Qualität haben, als die von original BMW - warten wir es ab. 4 Fahrzeuge (exkl. seinen) hat er schon mit Febi-Ketten repariert.