doenerkalle
Well-Known Member
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- 12. Juli 2005
- Beiträge
- 11.664
Hey Forum,
da ein glücklicher Zufall gestern einen M3 CS in meine Hände geführt hat, will ich euch nicht ein paar kurze Fahreindrücke vorenthalten. Der M3 CS hat keinen Partikelfilter und erfüllt nur Euro 6b. Außerdem ist er meines Wissens bereits ausverkauft. Schon ein kleines Wunder bei einem Grundpreis von 113.200 Euro. Dafür kriegt man ja auch schon den monströsen 600-PS-M5, der längsdynamisch ganz woanders mitspielt. Aber zurück zum M3 CS. Die Eckdaten: 338 kW (460 PS), 600 Nm, 7DKG und adaptives Fahrwerk sind Serie, sowie Michelin Cup 2 auf vorn 19 und hinten 20 Zoll. Dazu ein angepasstes Fahrwerk auf Competition-Basis und vom Auspuff kommt auch etwas mehr Sound als beim Serien-M3.
0-100 soll in 3,9 Sekunden klappen, abgeregelt wird wie üblich bei 280 km/h.
Tja, ich bin mit nicht so großen Erwartungen eingestiegen, weil ich kein wirklicher Fan des M3 F80 bin. Das Auto klingt mir zu undefiniert, hat zu wenig Motorcharakter, so zumindest meine etwas verblassten Erinnerungen von mehreren Fahrten mit einigen M3/M4 aus den letzten Jahren. Nun ist der in meinen Augen fast noch "neue" M3 schon wieder weg, der CS ist die allerletzte Gelegenheit, das Teil mal neuwertig zu bewegen. Wahnsinn, wie schnell das geht.
Beim Rumrollen aus der Stadt zu mir nach Hause fühlte ich mich in meinem Vorurteil bestätigt. Der Motor dröhnt bei niedrigen Drehzahlen, bzw. das ASD dröhnt durch die Lautsprecher der h/k-Anlage. Dieses Klangbild hat ein M3 wirklich nicht verdient. Das Fahrwerk ist entsprechend straff, bietet vielleicht halb so viel Abrollkomfort wie das Fahrwerk des Alpina B3 S, die Doppelkupplung arbeitet bei kaltem Antrieb noch etwas ungeschliffen, wird aber mit jedem Kilometer nach Kaltstart besser. Die große Mischbereifung merkt man kaum. Selbst bei vollem Lenkeinschlag schabt und schleift da nichts, die Lenkkräfte sind im Comfort-Modus der Lenkung sogar fast etwas zu weich. Ich fand da den Sportmodus verbindlicher.
Dann hab ich mich aber gestern noch mal aufgerafft und hab mir den CS für eine flotte Stunde Landstraßenhatz geschnappt. Die Temperaturen lagen noch bei schönen 22 Grad, es war noch Restlicht da, also ab auf die Piste. Und ja, auch hier gibt es kurvige Straßen, wenn man weiß, wo man suchen muss. Und was soll ich sagen. Der M3 CS zeigt fernab des Alltagsverkehrs (den er auch leidlich gut beherrscht) ein ganz anderes Gesicht. Ab 4000/min brüllt das Biturbo-Aggregat richtig nett los, erinnert mit einer Mischung aus Airbox-Klang und Scheppern sogar ein bisschen an E46 und E9x. Wer da nicht grinsen muss, dem ist nicht zu helfen. Richtig lecker, was da zwischen 4000 und 7500 Umdrehungen an die Fahrerohren dringt. Das DKG ist hier auch in seinem Element und schaltet ultraschnell und genau dann, wann man es haben möchte. Manuelle Befehle werden unverzüglich umgesetzt. So geht Doppelkupplung. Aber das Beste: Grip, Reifen, Fahrwerk, Karosseriesteifigkeit. Meine Herren, fährt das geil, wenn man den Bereich der StVO mal ein bisschen nach oben interpretiert. Das Auto kann man dermaßen gut platzieren, die Hinterreifen sind trotz des üppigen Formats immer mal zum kontrollierten Ausfallschritt bereit, solange die Michelins noch nicht warm sind und die Karosserie ist bocksteif. Da scheppert nix, würde Winterkorn sagen. Macht unheimlich Freude, dieses Auto zu reizen und kennenzulernen. Und er war mir viel sympathischer als der M3 von der Stange. Jetzt finde ich es fast schade, dass uns der vielleicht letzte M3 ohne Hybridantrieb schon wieder verlässt. Ich hab mit ihm definitiv Freundschaft geschlossen. Für die Akten: Nach 106 Kilometern hab ich 17,2 Liter Super Plus nachgefüllt.
Nur die kurzen Sitze verzeihe ich ihm nicht. Die schneiden großen Fahrern die Beine ab. Merkt man ab circa 60 Minuten aufwärts. Geht gar nicht. Da darf BMW beim neuen M3 gern wieder richtige Erwachsenensitze einbauen.
Hier noch ein paar Fotos. Frozen Dark Blue II ist wohl die "Kommunikationsfarbe". Bissl prollig, aber irgendwie cool.
da ein glücklicher Zufall gestern einen M3 CS in meine Hände geführt hat, will ich euch nicht ein paar kurze Fahreindrücke vorenthalten. Der M3 CS hat keinen Partikelfilter und erfüllt nur Euro 6b. Außerdem ist er meines Wissens bereits ausverkauft. Schon ein kleines Wunder bei einem Grundpreis von 113.200 Euro. Dafür kriegt man ja auch schon den monströsen 600-PS-M5, der längsdynamisch ganz woanders mitspielt. Aber zurück zum M3 CS. Die Eckdaten: 338 kW (460 PS), 600 Nm, 7DKG und adaptives Fahrwerk sind Serie, sowie Michelin Cup 2 auf vorn 19 und hinten 20 Zoll. Dazu ein angepasstes Fahrwerk auf Competition-Basis und vom Auspuff kommt auch etwas mehr Sound als beim Serien-M3.
0-100 soll in 3,9 Sekunden klappen, abgeregelt wird wie üblich bei 280 km/h.
Tja, ich bin mit nicht so großen Erwartungen eingestiegen, weil ich kein wirklicher Fan des M3 F80 bin. Das Auto klingt mir zu undefiniert, hat zu wenig Motorcharakter, so zumindest meine etwas verblassten Erinnerungen von mehreren Fahrten mit einigen M3/M4 aus den letzten Jahren. Nun ist der in meinen Augen fast noch "neue" M3 schon wieder weg, der CS ist die allerletzte Gelegenheit, das Teil mal neuwertig zu bewegen. Wahnsinn, wie schnell das geht.
Beim Rumrollen aus der Stadt zu mir nach Hause fühlte ich mich in meinem Vorurteil bestätigt. Der Motor dröhnt bei niedrigen Drehzahlen, bzw. das ASD dröhnt durch die Lautsprecher der h/k-Anlage. Dieses Klangbild hat ein M3 wirklich nicht verdient. Das Fahrwerk ist entsprechend straff, bietet vielleicht halb so viel Abrollkomfort wie das Fahrwerk des Alpina B3 S, die Doppelkupplung arbeitet bei kaltem Antrieb noch etwas ungeschliffen, wird aber mit jedem Kilometer nach Kaltstart besser. Die große Mischbereifung merkt man kaum. Selbst bei vollem Lenkeinschlag schabt und schleift da nichts, die Lenkkräfte sind im Comfort-Modus der Lenkung sogar fast etwas zu weich. Ich fand da den Sportmodus verbindlicher.
Dann hab ich mich aber gestern noch mal aufgerafft und hab mir den CS für eine flotte Stunde Landstraßenhatz geschnappt. Die Temperaturen lagen noch bei schönen 22 Grad, es war noch Restlicht da, also ab auf die Piste. Und ja, auch hier gibt es kurvige Straßen, wenn man weiß, wo man suchen muss. Und was soll ich sagen. Der M3 CS zeigt fernab des Alltagsverkehrs (den er auch leidlich gut beherrscht) ein ganz anderes Gesicht. Ab 4000/min brüllt das Biturbo-Aggregat richtig nett los, erinnert mit einer Mischung aus Airbox-Klang und Scheppern sogar ein bisschen an E46 und E9x. Wer da nicht grinsen muss, dem ist nicht zu helfen. Richtig lecker, was da zwischen 4000 und 7500 Umdrehungen an die Fahrerohren dringt. Das DKG ist hier auch in seinem Element und schaltet ultraschnell und genau dann, wann man es haben möchte. Manuelle Befehle werden unverzüglich umgesetzt. So geht Doppelkupplung. Aber das Beste: Grip, Reifen, Fahrwerk, Karosseriesteifigkeit. Meine Herren, fährt das geil, wenn man den Bereich der StVO mal ein bisschen nach oben interpretiert. Das Auto kann man dermaßen gut platzieren, die Hinterreifen sind trotz des üppigen Formats immer mal zum kontrollierten Ausfallschritt bereit, solange die Michelins noch nicht warm sind und die Karosserie ist bocksteif. Da scheppert nix, würde Winterkorn sagen. Macht unheimlich Freude, dieses Auto zu reizen und kennenzulernen. Und er war mir viel sympathischer als der M3 von der Stange. Jetzt finde ich es fast schade, dass uns der vielleicht letzte M3 ohne Hybridantrieb schon wieder verlässt. Ich hab mit ihm definitiv Freundschaft geschlossen. Für die Akten: Nach 106 Kilometern hab ich 17,2 Liter Super Plus nachgefüllt.
Nur die kurzen Sitze verzeihe ich ihm nicht. Die schneiden großen Fahrern die Beine ab. Merkt man ab circa 60 Minuten aufwärts. Geht gar nicht. Da darf BMW beim neuen M3 gern wieder richtige Erwachsenensitze einbauen.
Hier noch ein paar Fotos. Frozen Dark Blue II ist wohl die "Kommunikationsfarbe". Bissl prollig, aber irgendwie cool.