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So, nach nunmehr 1000 km Teneriffa in diesem Prachtstück französischer Ingenieurskunst, wollte ich mal meinen kurzen Senf zu dem Wagen geben.
Beim Vermieter am Flughafen Teneriffa hatte ich für die 8 Tage eigentlich einen Fiesta Benziner oder vergleichbar geordert. Da die aber keinen mehr hatten, stellten die mir einen 308 BlueHDI 100 hin. Ok, 100 PS Diesel ist nun nicht gerade der Hit, das wäre der Fiesta aber auch nicht gewesen.
Aussen und Innen
Da stand er also, der Golf aus Frankreich. Und ich muss zugeben, ich finde den Wagen ganz schick. Klar, es war eine Vermieterdirne und das noch in einem südländischen Deinautoistmirschnurzegalland, dementsprechend hat sie auch schon ein paar gefangen. Also hier und da ein paar Dellen, Kratzer und und halbbatzige Schönheitskorrekturen vom Krabbeltisch. Aber im grossen und ganzen ein recht schicker Wagen von aussen. Also erst mal alles inspiziert und sich über den sehr grossen Kofferaum gefreut. Der ist für nen Hatch echt üppig. Also kann hinten schon mal gut was wegstecken die Kleene.
Nun, alle Türen auf (eben, Wagenübenahme und so) und ganz erstaunt den geringen Abstand zwischen Vordersitz und Rückbank bemerkt. Gut, wahrscheinlich ein Weithintensitzer davor gefahren, aber nix da. Ich musste gar noch etwas nach hinten rutschen. Hm, also ich behaupte das könnte ein Fiesta nicht schlechter. Der Focus kann das schon besser, vom VAG produkt ganz zu schweigen.
Nun ja, da wir nur zu zweit waren, drauf gesch....n. Vorne rein und nun ja, man blickt auf eine fast leere Konsole, mit wenig Knöpfen und einem zentralen Display, welches alles steuert, was allerdings sehr nervig sein kann.
Egal, es wirkte alles ganz wertig, und man findet sich schnell zurecht. Allerdings sitzt man irgendwie komisch, die Sitze hatten zu wenig Beinauflage, der Schalthebel war übertrieben wuchtig und der Blick auf die Instrumente wurde vom dicken Wulst des ansonsten zu klein geratenem Lenkrad etwas verdeckt. Ganz dumm ist allerdings die Mittelarmlehne und die mechanische Handbremse. Der Ingenieur der das verzapft hat, soll seine versiffte Weinflasche und sein schimmliges Baguette nehmen und zu Renault wechseln. Warum? Wenn man die Mittelarmlehne so einstellt, das man sie auch nutzen kann, kann man den Handbremshebel kaum noch anziehen, weil die Mittelarmlehne über diesem drüber ragt.
Auch die Bedienung über das grosse Display ist sehr gwöhnungsbedürftig, aber ich glaube mit der Zeit geht das schneller. Doch auf den zappeligen Strassen Teneriffas macht das so keinen Spass, denn alle zwei Meter trifft man die falsche Funktion, weil das Display komischerweise immerzu "wegspringt". Das ist neben der Strasse aber auch die Schuld der miserablen Fahrwerksabstimmung.
Fahren und lenken
Bestellt wurde der Wagen nach dem Voll zu Voll Prinzip. Zündung an, voll ist bei den Spaniern also 3/4. Zumindest dachte ich das. Am Ende hatte der Wagen die selbe Krankheit wie der Twingo. Der Tank war in der Tat voll, zeigte aber nur 3/4 an.
Egal, die Karre hat ja auch schon 25000 km weg gehabt, da ist das ja normal.
Nun also los mit dem Diesel, welcher leicht brummig mit geringem Turboloch loszog. Die erste Kurve dann war fast ein Brüller. Spitz wie Nachbars Lumpi reagiert die Lenkung. Die Lenkwinkel sind anschliessend aber nur normal, auf Grund der geringen Lenkradgrösse aber völlig ungewohnt, die Rückstellkräfte waren zudem noch sehr störend, da nicht immer gleichmässig.
Also kurz dran gewöhnen. Bei langsamer Fahrt war das noch ok, aber dann kamen schnelle Kurven auf die AB. Verdammte Axt, man spürt nichts von den Rädern in der Lenkung, sehr wohl aber unterm Poppes. Ein ganz kurioses Gefühl. Denn eigentlich fühlt sich das Fahrwerk anfangs straff an, sobald aber sportliche Fahrt (ja Leute, das geht auch mit 100 PS) aufgenommen wird, sackt das Auto ein, wankt durch die Kurve und dabei teilt es trotzdem straffe Schläge (trotz kleiner 16 Zöller) aus. Also irgendwie weder Fisch noch Vogel.
Doch am Schlimmsten war die Tatsache das einem diese Lenkung immer wieder verleitet es doch schneller anzugehen um einem am Ende doch immer wieder zu entäuschen. Scheinbar fehlt ihr doch die Erfahrung, aber sie will einen scharf machen. Denn sobald man das Gefühl hat zu wissen was die Räder machen (also erahnen), schwupps rutscht man ..... weg. Immerwieder hat man das Gefühl das Heck käme ganz leicht, am Ende schiebt sie aber immer wieder faul über die VA. Lenkung, Abstimmung und Auslegung passen igrendwie null zusammen.
Loben kann ich einzig den Turbodiesel, welcher sich aber mit einer völlig falschen Getriebabstufung quält und somit immer lauter ist als er sein müsste. Denn das kratzige 5 Gang Getriebe, mit seinem langen Schaltwegen war so bescheuert übersetzt, das man frühestens ab 40 in den 3ten schalten konnte, da der Motor da knapp über 1200 U/min drehte. Aber ab da zog der motor erstaunlich früh und kräftig an, wirkte dieseltypisch obenrum faul aber ausreichend kräftig. Den 4ten konnte man erst ab 65 nutzen und so weiter.
Also irgendwie macht die Kleene Französin keinen Spass und zieht alles unnötig in die Länge. Sehr zähe Angelegenheit.
Fazit
Was kann ich also sagen? Also irgendwie suggeriert der Wagen mehr als er am Ende bietet. Er gefällt mir optisch gut. Auch der Dieselmotor wäre gut, wäre er an nem kurzen 6 Gang Getriebe gekoppelt. Das kleine Lenkrad wäre super, würde das Fahrwerk dazu passen. Die Bedienung wäre eingängig, aber die ganzen kleinen Unzulänglichkeiten machen keinen Spass.
Ach ja, die Bremsen ermüden erstaunlich spät, dann aber leider rapide. Hatte mit einem Schlag kaum noch Pedaldruck und sehr schlechte Bremsleistung.
Schade, ich hatte mehr erhofft und verstehe das Lob auf den Wagen nicht wirklich.
Beim Vermieter am Flughafen Teneriffa hatte ich für die 8 Tage eigentlich einen Fiesta Benziner oder vergleichbar geordert. Da die aber keinen mehr hatten, stellten die mir einen 308 BlueHDI 100 hin. Ok, 100 PS Diesel ist nun nicht gerade der Hit, das wäre der Fiesta aber auch nicht gewesen.
Aussen und Innen
Da stand er also, der Golf aus Frankreich. Und ich muss zugeben, ich finde den Wagen ganz schick. Klar, es war eine Vermieterdirne und das noch in einem südländischen Deinautoistmirschnurzegalland, dementsprechend hat sie auch schon ein paar gefangen. Also hier und da ein paar Dellen, Kratzer und und halbbatzige Schönheitskorrekturen vom Krabbeltisch. Aber im grossen und ganzen ein recht schicker Wagen von aussen. Also erst mal alles inspiziert und sich über den sehr grossen Kofferaum gefreut. Der ist für nen Hatch echt üppig. Also kann hinten schon mal gut was wegstecken die Kleene.
Nun, alle Türen auf (eben, Wagenübenahme und so) und ganz erstaunt den geringen Abstand zwischen Vordersitz und Rückbank bemerkt. Gut, wahrscheinlich ein Weithintensitzer davor gefahren, aber nix da. Ich musste gar noch etwas nach hinten rutschen. Hm, also ich behaupte das könnte ein Fiesta nicht schlechter. Der Focus kann das schon besser, vom VAG produkt ganz zu schweigen.
Nun ja, da wir nur zu zweit waren, drauf gesch....n. Vorne rein und nun ja, man blickt auf eine fast leere Konsole, mit wenig Knöpfen und einem zentralen Display, welches alles steuert, was allerdings sehr nervig sein kann.
Egal, es wirkte alles ganz wertig, und man findet sich schnell zurecht. Allerdings sitzt man irgendwie komisch, die Sitze hatten zu wenig Beinauflage, der Schalthebel war übertrieben wuchtig und der Blick auf die Instrumente wurde vom dicken Wulst des ansonsten zu klein geratenem Lenkrad etwas verdeckt. Ganz dumm ist allerdings die Mittelarmlehne und die mechanische Handbremse. Der Ingenieur der das verzapft hat, soll seine versiffte Weinflasche und sein schimmliges Baguette nehmen und zu Renault wechseln. Warum? Wenn man die Mittelarmlehne so einstellt, das man sie auch nutzen kann, kann man den Handbremshebel kaum noch anziehen, weil die Mittelarmlehne über diesem drüber ragt.
Auch die Bedienung über das grosse Display ist sehr gwöhnungsbedürftig, aber ich glaube mit der Zeit geht das schneller. Doch auf den zappeligen Strassen Teneriffas macht das so keinen Spass, denn alle zwei Meter trifft man die falsche Funktion, weil das Display komischerweise immerzu "wegspringt". Das ist neben der Strasse aber auch die Schuld der miserablen Fahrwerksabstimmung.
Fahren und lenken
Bestellt wurde der Wagen nach dem Voll zu Voll Prinzip. Zündung an, voll ist bei den Spaniern also 3/4. Zumindest dachte ich das. Am Ende hatte der Wagen die selbe Krankheit wie der Twingo. Der Tank war in der Tat voll, zeigte aber nur 3/4 an.
Egal, die Karre hat ja auch schon 25000 km weg gehabt, da ist das ja normal.
Nun also los mit dem Diesel, welcher leicht brummig mit geringem Turboloch loszog. Die erste Kurve dann war fast ein Brüller. Spitz wie Nachbars Lumpi reagiert die Lenkung. Die Lenkwinkel sind anschliessend aber nur normal, auf Grund der geringen Lenkradgrösse aber völlig ungewohnt, die Rückstellkräfte waren zudem noch sehr störend, da nicht immer gleichmässig.
Also kurz dran gewöhnen. Bei langsamer Fahrt war das noch ok, aber dann kamen schnelle Kurven auf die AB. Verdammte Axt, man spürt nichts von den Rädern in der Lenkung, sehr wohl aber unterm Poppes. Ein ganz kurioses Gefühl. Denn eigentlich fühlt sich das Fahrwerk anfangs straff an, sobald aber sportliche Fahrt (ja Leute, das geht auch mit 100 PS) aufgenommen wird, sackt das Auto ein, wankt durch die Kurve und dabei teilt es trotzdem straffe Schläge (trotz kleiner 16 Zöller) aus. Also irgendwie weder Fisch noch Vogel.
Doch am Schlimmsten war die Tatsache das einem diese Lenkung immer wieder verleitet es doch schneller anzugehen um einem am Ende doch immer wieder zu entäuschen. Scheinbar fehlt ihr doch die Erfahrung, aber sie will einen scharf machen. Denn sobald man das Gefühl hat zu wissen was die Räder machen (also erahnen), schwupps rutscht man ..... weg. Immerwieder hat man das Gefühl das Heck käme ganz leicht, am Ende schiebt sie aber immer wieder faul über die VA. Lenkung, Abstimmung und Auslegung passen igrendwie null zusammen.
Loben kann ich einzig den Turbodiesel, welcher sich aber mit einer völlig falschen Getriebabstufung quält und somit immer lauter ist als er sein müsste. Denn das kratzige 5 Gang Getriebe, mit seinem langen Schaltwegen war so bescheuert übersetzt, das man frühestens ab 40 in den 3ten schalten konnte, da der Motor da knapp über 1200 U/min drehte. Aber ab da zog der motor erstaunlich früh und kräftig an, wirkte dieseltypisch obenrum faul aber ausreichend kräftig. Den 4ten konnte man erst ab 65 nutzen und so weiter.
Also irgendwie macht die Kleene Französin keinen Spass und zieht alles unnötig in die Länge. Sehr zähe Angelegenheit.
Fazit
Was kann ich also sagen? Also irgendwie suggeriert der Wagen mehr als er am Ende bietet. Er gefällt mir optisch gut. Auch der Dieselmotor wäre gut, wäre er an nem kurzen 6 Gang Getriebe gekoppelt. Das kleine Lenkrad wäre super, würde das Fahrwerk dazu passen. Die Bedienung wäre eingängig, aber die ganzen kleinen Unzulänglichkeiten machen keinen Spass.
Ach ja, die Bremsen ermüden erstaunlich spät, dann aber leider rapide. Hatte mit einem Schlag kaum noch Pedaldruck und sehr schlechte Bremsleistung.
Schade, ich hatte mehr erhofft und verstehe das Lob auf den Wagen nicht wirklich.
Zuletzt bearbeitet:
), das Ganze richtig straff und er lag wie das sprichwörtliche Brett. Dank immerhin 400 Nm Drehmoment ist auch die Beschleunigung von unten raus recht ordentlich, immerhin ca. 8 sec auf 100, was für die gerade mal 181 PS schon ganz OK ist, 220 km/h sind auch kein Problem, mit richtig Anlauf dann auch 232 km/h. Dieses Auto mit 100 PS mehr könnte ich mir als Daily Driver durchaus vorstellen. Wobei man dann auch gleich zum 330d greifen kann, aber der ist halt um einiges teurer. In seiner Preisklasse jedenfalls dürfte es schwer werden, ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis wie im 308 GT SW zu finden (wobei der Leihwagen auch noch ziemlich voll war). Bericht kommt aber demnächst, promised.
