Itrocket
Forumsponsor
Da ja nun der Focus wegen einer Dachlawine in der Werkstatt steht, haben wir als Ersatzwagen einen Lancia Delta 1,4 16v T-Jet Silver, logischerweise in der Farbe schwarz
bekommen.
Aussendesign und Emotion:
Nun, wenn ich an einen Lancia Delta denke, dann an einen kantigen Allradler mit Turbobums der die Backen aufbläst und genauso kantig dreinschaut wie ein russischer Kampfsportler. Das hier gefahrene Modell ist aber eine rundgelutschte Designereinkaufstasche für verwöhnte Italomädels.
Aber, ich muss zugeben das er zumindest von vorne recht gefällig aussieht. Leider mit etwas Chryslerähnlichkeit durch den recht dominanten Grill. Auch die Seitenlinie hat ihren Charme und macht bis auf den hochbeinigen Look einen stimmigen Eindruck. Nur das Heck, das finde ich persönlich zum Heulen schlecht. Da passt einfach nichts so richtig zusammen und wirkt für mich aufgesetzt stylisch. Andere (meist mit hohem Östrogenspiegel) wiederrum finden es Klasse und die Front hässlich, also ein Auto das optisch polarisiert, aber auf mich eher technokratisch wirkt. Emotionen, nun ja er ist klar ein Italiener, aber ein Alfa sieht optisch besser und viel emotionaler aus.
Ausstattung, Verarbeitung, Platz und Sitzposition:
Nun, hier die erste Überraschung, der Platz! Ganz ehrlich, ich war erstaunt über den sehr grosszügigen Innenraum. Ein Golf 7 bietet subjektiv nicht mehr Platz und der Lancia basiert ja auf einer alten Plattform. Die Ausstattung ist, sagen wir mal ok und zweckmässig. Klimaautomatik, Tempomat, Rückfahrwarner, soviel sei gesagt, das hässliche Heck macht diese zwingend nötig, nicht das man es beim Rückwärtsfahren noch ausversehen verschönert und vieles mehr machen das Fahren ausreichend komfortabel.
Auch die Verarbeitung im Innenraum wirkt auf den ersten Blick solide, aber nun zum Aber der optischen Eindrücke. Die Materialien sehen zum Teil fürchterlich billig aus, vor allem um die Mittelkonsole, Radio und Klimaanlage. Plastik im Chinaspielzeugalulook, kratzempfindliche Türverkleidungen und ein Schalthebel, welcher aussieht wie altes DDR Spielzeug, dabei ist das Teil noch übertrieben gross und liegt Scheisse in der Hand. Aber das hat sicher wieder mit den Italomädels zu tun, die in Italien endlich mal was grosses Hartes anfassen wollen.
Die Sitzposition ist schnell gefunden, aber man sitzt viel zu hoch, die Sitzfläche ist selbst für 1,75 m zu kurz und viel zu weich gepolstert. Der Seitenhalt geht zudem trotz ausgeprägter Wangen gegen null und die Fensterheber sind extrem schlecht positioniert.
Aber, Lancia hat durchaus pfiffige Ideen und hat eine sehr bequeme Rücksitzbank mit viel Beinfreiheit. Mir fehlt einfach der italienische Flair im Innenraum und auch die Liebe zum Detail.
Doch was soll dieses Blue & Me von Microsoft? Denn nur über diese Funktion kann man den Mediaplayer starten um Musik vom Handy zu hören. Befehle die man sich immer wieder anhören muss und nicht abbrechen kann, Funktionsprobleme beim Erkennen von USB Medien und das allergeilste, wenn es einem reicht und man ausrastet: „Halt die Schnauze du blödes Drecksding“ zum Beispiel rausrutscht, dann stellt es ab und man darf wieder Radio hören. Muss aber zugeben das ich danach wieder erheitert war und recht deutlich lachen musste. Passt zu ner italienischen Diva.
Fahrwerk, Lenkung und Bremse:
Nun, hier ist wieder so eine weder Fisch noch Vogel Abstimmung am Werk. Schon allein die Lenkung ist zumindest aus dynamischer Sicht ein Grauss, sie ist zwar schön leichtgängig aber man hat das Gefühl das Lenkrad ist nicht über Mechanik mit den Rädern verbunden ist, sondern vorher durch ne Schüssel Keksteig geführt wird. Vor allem bei schnellen Richtungswechseln fühlt sich das katastrophal an und man hat null aber wirklich null Gespür was die Vorderräder machen. Aber, es gibt für die Mädels wieder was ganz Feines, den Citymode der Lenkung. Da kann Chica mit Handy am Ohr auch einarmig einparken ohne das die 10 cm Oberarmumfang zu stark angestrengt werden.
Doch zu dieser übertrieben schwammigen Lenkung passt das Fahrwerk null. Es ist viel zu straff auf kleine Unebenheiten, extrem poltrig und wirkt völlig unharmonisch. Feine Stösse filtert es nicht wirklich gut, dafür neigt es sich aber mal wieder erstaunlich stark in schnell gefahrenen Kurven. Und die Untersteuerneigung ist extrem. D soll noch einer über Audi lästern. Das Heck lässt sich nicht zum Mitlenken überreden, alles in allem ziemlich freudloses fahren, welches nicht mal komfortabel ist.
Die Bremsen sind aber ganz ok und sprechen recht sensibel an und lassen sich gut dosieren. Allerdings lassen sie relative schnell nach und das Bremspedal wird schnell weich.
Nun, viel kann ich nicht mehr dazu schreiben. Der Wagen macht mir so viel Spass wie Angeln im Gartenteich.
Motor und Getriebe:
Nun, hier muss ich FIAT ähm Lancia ausnahmsweise viel Gutes Nachsagen. Der 120 PS 1,4 T-Jet ist kein schlechter Motor und auch das etwas leichtgängige, aber passend übersetzte und auf kurzen Wegen arbeitende Getriebe sind fast ohne Fehl.
Der Motor hat früh Drehmoment und fühlt sich deutlich grösser und erstaunlich elastisch an. Man kann ohne Murren bei 1300 U/min dahingondeln und kann dort auch das Gas durchdrücken und es kommt auch etwas, wenngleich nicht viel, aber mehr als beim Focus. Bis etwa 3500 U/min fühlt sich der Motor erstaunlich kräfitg an und lässt eher auf 150 PS vermuten, was dann aber durch gedämpfte Drehfreude wieder egalisiert wird. Ich will nicht wieder den Spruch von der kleinbrüstigen 18 Jährigen im Freibad erwähnen. Dennoch fühlt man sich trotz 120 PS recht gut motorisiert, kann recht gut überholen und kann sehr schaltfaul dahingleiten. Dazu gesellt sich noch ein leicht sportlicher Ton, klar eben nur ein 4 Ender, aber er klingt besser als die meisten BMW und VW 4 Zylinder Turbos.
Nun, aber wieder ein Aber, wenn man mal richtig von 0-100 durchziehen will und vom 1ten in den zweiten durchreisst, fällt man erstmal in ein Loch tief wie der Grand Canyon und stimmt sogar als Fahrer mit einem unfreiwillig wohlwollenden Nicken zu: „Du magst das nicht du kleine italienische Diva“. In den folgenden Gängen gibt es diesen Effekt komischerweise nicht.
Und dann kommen wir noch zum Thema Verbrauch. Ja, der Motor ist sehr elastisch und fühlt sich kräftig an. Dafür gönnt er sich aber auch eine Extraportion vom Zaubertrank und genehmigt sich mit 8,1 Liter aktuell etwa 1,6 Liter mehr als der Focus, welcher allerdings diesen Verbrauch inklusive ca 40% deutsche Autobahn bei Tempi jenseits der 170 km/h hat. Also der schluckt schon gut.
Fazit:
Als Ersatzwagen ok, als dauerhafter Wagen definitiv zu unkomfortabel, unsportlich und trinkfest.
bekommen.Aussendesign und Emotion:
Nun, wenn ich an einen Lancia Delta denke, dann an einen kantigen Allradler mit Turbobums der die Backen aufbläst und genauso kantig dreinschaut wie ein russischer Kampfsportler. Das hier gefahrene Modell ist aber eine rundgelutschte Designereinkaufstasche für verwöhnte Italomädels.
Aber, ich muss zugeben das er zumindest von vorne recht gefällig aussieht. Leider mit etwas Chryslerähnlichkeit durch den recht dominanten Grill. Auch die Seitenlinie hat ihren Charme und macht bis auf den hochbeinigen Look einen stimmigen Eindruck. Nur das Heck, das finde ich persönlich zum Heulen schlecht. Da passt einfach nichts so richtig zusammen und wirkt für mich aufgesetzt stylisch. Andere (meist mit hohem Östrogenspiegel) wiederrum finden es Klasse und die Front hässlich, also ein Auto das optisch polarisiert, aber auf mich eher technokratisch wirkt. Emotionen, nun ja er ist klar ein Italiener, aber ein Alfa sieht optisch besser und viel emotionaler aus.
Ausstattung, Verarbeitung, Platz und Sitzposition:
Nun, hier die erste Überraschung, der Platz! Ganz ehrlich, ich war erstaunt über den sehr grosszügigen Innenraum. Ein Golf 7 bietet subjektiv nicht mehr Platz und der Lancia basiert ja auf einer alten Plattform. Die Ausstattung ist, sagen wir mal ok und zweckmässig. Klimaautomatik, Tempomat, Rückfahrwarner, soviel sei gesagt, das hässliche Heck macht diese zwingend nötig, nicht das man es beim Rückwärtsfahren noch ausversehen verschönert und vieles mehr machen das Fahren ausreichend komfortabel.
Auch die Verarbeitung im Innenraum wirkt auf den ersten Blick solide, aber nun zum Aber der optischen Eindrücke. Die Materialien sehen zum Teil fürchterlich billig aus, vor allem um die Mittelkonsole, Radio und Klimaanlage. Plastik im Chinaspielzeugalulook, kratzempfindliche Türverkleidungen und ein Schalthebel, welcher aussieht wie altes DDR Spielzeug, dabei ist das Teil noch übertrieben gross und liegt Scheisse in der Hand. Aber das hat sicher wieder mit den Italomädels zu tun, die in Italien endlich mal was grosses Hartes anfassen wollen.
Die Sitzposition ist schnell gefunden, aber man sitzt viel zu hoch, die Sitzfläche ist selbst für 1,75 m zu kurz und viel zu weich gepolstert. Der Seitenhalt geht zudem trotz ausgeprägter Wangen gegen null und die Fensterheber sind extrem schlecht positioniert.
Aber, Lancia hat durchaus pfiffige Ideen und hat eine sehr bequeme Rücksitzbank mit viel Beinfreiheit. Mir fehlt einfach der italienische Flair im Innenraum und auch die Liebe zum Detail.
Doch was soll dieses Blue & Me von Microsoft? Denn nur über diese Funktion kann man den Mediaplayer starten um Musik vom Handy zu hören. Befehle die man sich immer wieder anhören muss und nicht abbrechen kann, Funktionsprobleme beim Erkennen von USB Medien und das allergeilste, wenn es einem reicht und man ausrastet: „Halt die Schnauze du blödes Drecksding“ zum Beispiel rausrutscht, dann stellt es ab und man darf wieder Radio hören. Muss aber zugeben das ich danach wieder erheitert war und recht deutlich lachen musste. Passt zu ner italienischen Diva.
Fahrwerk, Lenkung und Bremse:
Nun, hier ist wieder so eine weder Fisch noch Vogel Abstimmung am Werk. Schon allein die Lenkung ist zumindest aus dynamischer Sicht ein Grauss, sie ist zwar schön leichtgängig aber man hat das Gefühl das Lenkrad ist nicht über Mechanik mit den Rädern verbunden ist, sondern vorher durch ne Schüssel Keksteig geführt wird. Vor allem bei schnellen Richtungswechseln fühlt sich das katastrophal an und man hat null aber wirklich null Gespür was die Vorderräder machen. Aber, es gibt für die Mädels wieder was ganz Feines, den Citymode der Lenkung. Da kann Chica mit Handy am Ohr auch einarmig einparken ohne das die 10 cm Oberarmumfang zu stark angestrengt werden.
Doch zu dieser übertrieben schwammigen Lenkung passt das Fahrwerk null. Es ist viel zu straff auf kleine Unebenheiten, extrem poltrig und wirkt völlig unharmonisch. Feine Stösse filtert es nicht wirklich gut, dafür neigt es sich aber mal wieder erstaunlich stark in schnell gefahrenen Kurven. Und die Untersteuerneigung ist extrem. D soll noch einer über Audi lästern. Das Heck lässt sich nicht zum Mitlenken überreden, alles in allem ziemlich freudloses fahren, welches nicht mal komfortabel ist.
Die Bremsen sind aber ganz ok und sprechen recht sensibel an und lassen sich gut dosieren. Allerdings lassen sie relative schnell nach und das Bremspedal wird schnell weich.
Nun, viel kann ich nicht mehr dazu schreiben. Der Wagen macht mir so viel Spass wie Angeln im Gartenteich.
Motor und Getriebe:
Nun, hier muss ich FIAT ähm Lancia ausnahmsweise viel Gutes Nachsagen. Der 120 PS 1,4 T-Jet ist kein schlechter Motor und auch das etwas leichtgängige, aber passend übersetzte und auf kurzen Wegen arbeitende Getriebe sind fast ohne Fehl.
Der Motor hat früh Drehmoment und fühlt sich deutlich grösser und erstaunlich elastisch an. Man kann ohne Murren bei 1300 U/min dahingondeln und kann dort auch das Gas durchdrücken und es kommt auch etwas, wenngleich nicht viel, aber mehr als beim Focus. Bis etwa 3500 U/min fühlt sich der Motor erstaunlich kräfitg an und lässt eher auf 150 PS vermuten, was dann aber durch gedämpfte Drehfreude wieder egalisiert wird. Ich will nicht wieder den Spruch von der kleinbrüstigen 18 Jährigen im Freibad erwähnen. Dennoch fühlt man sich trotz 120 PS recht gut motorisiert, kann recht gut überholen und kann sehr schaltfaul dahingleiten. Dazu gesellt sich noch ein leicht sportlicher Ton, klar eben nur ein 4 Ender, aber er klingt besser als die meisten BMW und VW 4 Zylinder Turbos.
Nun, aber wieder ein Aber, wenn man mal richtig von 0-100 durchziehen will und vom 1ten in den zweiten durchreisst, fällt man erstmal in ein Loch tief wie der Grand Canyon und stimmt sogar als Fahrer mit einem unfreiwillig wohlwollenden Nicken zu: „Du magst das nicht du kleine italienische Diva“. In den folgenden Gängen gibt es diesen Effekt komischerweise nicht.
Und dann kommen wir noch zum Thema Verbrauch. Ja, der Motor ist sehr elastisch und fühlt sich kräftig an. Dafür gönnt er sich aber auch eine Extraportion vom Zaubertrank und genehmigt sich mit 8,1 Liter aktuell etwa 1,6 Liter mehr als der Focus, welcher allerdings diesen Verbrauch inklusive ca 40% deutsche Autobahn bei Tempi jenseits der 170 km/h hat. Also der schluckt schon gut.
Fazit:
Als Ersatzwagen ok, als dauerhafter Wagen definitiv zu unkomfortabel, unsportlich und trinkfest.
Zuletzt bearbeitet:
