FORD Mustang GT (V8) Fastback

NoFear

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BMW M4 Cabriolet (F83)
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So, nachdem ich vor rund einer Woche die Gelegenheit zu einer ausführlichen Probefahrt hatte, hat es mangels Zeit doch ein wenig länger gedauert, bis ich endlich dazu gekommen bin, einen kleinen Fahrbericht zum Mustang GT Coupé, oder wie er korrekterweise genannt werden müsste: Fastback, zu klöppeln.


Aber nun…here we are… :coolnew:

Bei dem mir zur Verfügung gestellten Fahrzeug handelte es sich –leider- um ein US-Modell, dass zumindest in Kleinigkeiten von den EU-Mustangs abweicht. Als da wären (auf den ersten Blick) Luftauslässe in der Motorhaube, rote, statt wie bei EU-Modellen weiße Rückleuchten, scheinbar deutlich kleinere Spiegel (die ich im Fahrbetrieb tatsächlich als deutlich zu klein empfunden habe), ein Meilentacho mit innenliegenden kleinen Kilometer-Skalen und ein nicht funktionsfähiges Navigationssystem, da offenbar nicht mit EU-Spezifikationen kompatibel. Aber egal, da eher nicht von Belang.

Offen blieb leider die für mich durchaus relevante Frage, ob möglicherweise die Motorenabstimmung und die Auspuffanlage von den EU-Modellen abweicht, denn das könnte bezogen auf die EU-Variante durchaus nicht unerhebliche Einflüsse auf das Fahrerlebnis haben. Leider konnte mir dies nicht beantwortet werden. Ich vermute jedoch in der Tat mindestens, wahrscheinlich aus abgastechnischen-Gründen, eine andere Motorenabstimmung, denn die EU-Mustangs werden m.E. (offiziell) mit 421 PS angegeben, dieser US-Mustang verfügte laut Fahrzeugschein über deren 435.

Ansonsten: V8, kein Premiumpaket (dadurch teils sehr einfache Anmutung im Innenraum), Handschaltung (!), Winterbereifung in 19“ (die Räder entsprachen dabei dem Standard-Format des „kleinen“ EcoBoost-.2.3), Farbe: grau-metallic, schwarze Felgen.

Nun also erste einmal die Kleine samt Sitzerhöhung auf die –erstaunlicherweise mit einer extrem schräg stehenden Rückenlehne ausgestatteten Rückbank geworfen und die Holde Platz nehmen lassen. Selbst erst einmal Sitz (u.a. elektrisch verstellbare Sitzfläche inklusive Neigungsverstellung… super!), Lenkrad, Innenspiegel eingestellt und ruck-zuck eine perfekte Sitzposition gefunden. Die Sitze stützen, könnten jedoch für meinen Geschmack etwas fester gepolstert sein und damit „zupackender“ umschließen. Das ist jedoch Kritik auf hohem Niveau.

Kupplung (recht stramm, passend zu einem „Männerauto“ :zwinker: ) getreten, ersten Gang mit dem im positiven Sinne überraschend kurzen und durchaus einigermaßen knackig wirkenden Schalthebel eingelegt und mit leichtem Ruckeln unter sehr leisem, aber schon Vorfreude entfachendem V8-Wummern Richtung Hofausfahrt gerollt.

Wo willst Du hin? Ja, dann stell´ mal das Navi ein. Ich warte mal eben, muss eh noch eben die Außenspiegel (mit den einwandfrei erreichbaren in der Armauflage befindlichen Knöpfen) einstellen… WTF? So ´ne winzige Sch…e! Man sieht ja nix. Außer den extrem geil wirkenden ausladenden Kotflügelhüften der Hinterachse.

Geht nicht, das komische Navi? Egal, nehmen wir eins der Mobiltelefone.

Töchterchen, hast Du genug Platz? Ja? Madame, Du liegst ja fast! Und Du sitzt trotzdem gut? Fühlst Du Dich wohl? Prima.

Na, immerhin hatte sie ausreichenden Platz für ihre langen Stelzen. Sie könnte also noch locker die nächsten paar Jahre weiter kräftig wachsen und hätte immer noch ausreichend Platz in alle Richtungen. Dicker Pluspunkt für einen Alltagseinsatz!


Die Chefin bemängelt in Bezug auf Platz und Sitzposition überhaupt nichts, kritisiert jedoch unmittelbar die aufgrund des mit Abwesenheit glänzenden Premiumpaketes extrem billige Anmutung der speckig glänzenden Hartplastik- Türinnenabdeckungen. Die in billigem Lederanmutungsimitat beklebten und zusätzlich mit aufgeklebten Plastiknaht-Imitat versehenen Cockpitoberflächen findet die Anmutungs-Fetischistin „noch ok“.

An dieser Stelle sollte man darauf hinweisen, dass exakt an diesen durchaus zu recht kritisierten Punkten besagtes „Premium-Paket“ höchst wirksam eingreift. Dieses beinhaltet neben diversen anderen Goodies wie einer vollumfänglichen Navigation mit FSE und Sprachsteuerung, einem durchaus aufwendigen Musik-/Soundsystem a lá H/K bei BMW, Parkpiepsern hinten nebst Rückfahrkamera, beheizten und klimatisierten (!) Teil-Ledersitzen mit aufwendigerer Verarbeitung vorn auch diverse belederte Soft-Touch-Oberflächen an den Türinnenverkleidungen und ein beledertes und mit echten Nähten dekoriertes Armaturenbrett. Hierdurch wird der Innenraum in der Tat auf ein deutlich höheres Niveau gehoben, wie ich selbst bei meiner ersten Mustang-Besichtigung eine Woche vor der Probefahrt an einem im Showroom ausgestellten Mustang GT selbst feststellen konnte.

Endlich runter vom Hof des Autohauses auf die zwar feuchte, aber gottlob nicht mehr regennasse Straße. Gedanken über mit den Winterreifen hoffentlich ausreichende Traktion gehen kurz durch den Kopf. Der Verkäufer hatte mich ja freundlich grinsend „vorgewarnt“, dass ich mit dem „Ding“ sicherlich so manchen „Spaß“ erleben sollte. Meine Holde hatte da nur frech zurück gegrinst und ihm ein „Sie wissen ja nicht, womit der Gute sonst auch noch so herumfährt“ entgegnet. Ich glaube, er war dann beruhigt. Ich dagegen noch nicht so ganz.


Ampel endlich grün, die Schnarchnasen vor uns setzen sich auch nach und nach in Bewegung…schließlich flugs rechts abgebogen und Richtung Autobahn, um ein ausgesuchtes ländlicheres Ziel (dank Handy-Navigation) anzusteuern.

Überraschend, wie direkt, satt, handlich und trotz der laaaangen Motorhaube mit dem darunter liegenden schweren 8-Zylinder-Motor der Mustang ums Eck geht. Lässt sich sehr ruhig, äußerst zielgenau und sicher dirigieren. Sehr unerwartet. Sehr geil. Sehr vertrauenerweckend.

„Pöh….ganz schön leise. Man hört ja nix.“ (die Holde)

Muss im Stadtverkehr aber nicht unbedingt falsch sein. Immerhin wummert der V8 die ganze Zeit leise. Im Leerlauf stehend, die Hand leicht an den sportklich-kurzen Schaltstock legend, ist das auch zu spüren. Es wirkt fast wie eine durch den Getriebetunnel laufende leichte Rechts-Links-Horizontalbewegung. Cool. Trotzdem braucht für mich ein Wagen solchen Kalibers eine Automatik…mal im Kopf notiert.

Autobahnauffahrt, rechts einlenken…ui, viel zu direkt, wirklich überraschend spitz die Lenkung, um die Mittellage aber optimal, so dass der Wagen nie nervös wirkt, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten entspannt fahrbar bleibt. Mann… der liegt wirklich unerwartet satt, straff, aber nicht hart. Gut abgestimmt. Das bestätigt sich auch, selbst auf später gezielt angefahrenen recht derben Rüttelstrecken, mehrfach positiv. Sicher, straff, neutral, kein Untersteuern wahrnehmbar, nicht hart. Man möge mir den Vergleich verzeihen, aber tatsächlich empfinde ich die Abstimmung als annähernd ähnlich gut gelungen wie in einem Porsche 991.

Bissl Gas…ah…wird dann doch etwas lauter und zeigt auch schon das erhoffte amerikanische V8-Klangbild, das irgendwie so ganz anders ist als z.B. die AMG-V8, verrichtet sein Werk aber weiterhin sehr gutmütig.

Keine Angst mehr vor Traktionsverlust. Und es gibt für den Ernstfall ja elektronische Rettungsanker, die aufgrund der „Familienausfahrt“ aber nie zum Einsatz kommen mussten.

Mehr Gas, aber trotzdem mit Bedacht und eher gemäßigten Drehzahlen, da der Motor für mein Gefühl noch nicht warm sein dürfte. Trotzdem wird ein erstes gedämpftes Grollen erkennbar. Schön. Nur zu leise. Klappenauspuff tut Not! :biggrin:

„Sie haben Ihr Ziel erreicht. Das Ziel liegt links.“

Ok. Ab auf den Parkplatz. Da ist ein Platz…neben dem –zufällig dort geparkten- BMW 6er aktueller Baureihe. Schickes Ding. Interessiert nur niemanden. Die Leute würdigen den BMW-6er keines Blickes. Betrachten vereinzelt mit etwas Abstand den doch eigentlich metallic-grauen Mustang, den ich persönlich für mich eigentlich als „gar kein auffälliges Auto“ deklariert hatte. Er ist auch eigentlich nicht sehr auffällig. Aber ungewöhnlich. Selten (bisher). Sicherlich auch im Vergleich zum typischen Durchschnittsauto der deutschen total unpraktisch. Wird deswegen wohl eher einen gewissen Exotenstatus bewahren. Und damit irgendwie vielleicht doch etwas Besonderes bleiben.

Das macht scheinbar neugierig. Manche (erwachsenen) Betrachter fassen sich sogar ein Herz und gehen auf das Auto zu, lugen mit der typischen an die Scheiben gestellten Hand in das Wageninnere. So etwas habe ich schon sehr lange nicht mehr in dieser Form gesehen. Der schnöselig anmutende 6er-Besitzer steuert zwischendurch auf seinen –sicherlich dreimal so teuren- gediegenen Luxusliner zu, registriert den komischen Wagen neben seinem und argwöhnt sichtlich, wodurch das für ihn offenbar nicht nachvollziehbare Interesse der Passanten an dem Mustang hervorgerufen wird. Er steigt missmutig in seinen schicken BMW und rauscht mit leicht übertriebenem Gaseinsatz von dannen. Überraschend, wie so ein vermeintlich „popeliger Ford“ wirken kann. Unterwegs wird man jedoch glücklicherweise nicht übermäßig beäugt, was möglicherweise bei einer extrovertierteren Farbwahl vielleicht ganz anders ausfallen könnte. Es versucht auch niemand, einem ein Rennen aufzuzwingen – mit Ausnahme des einfach immer wieder unvermeidlichen 2.0 TDI-Ich fahre-die ultimative-Rakete-auf-Gottes-Erdboden-Passat-Fahrers. Eigentlich unfassbar. :rolleyesnew:

Der Rückweg vom Lande…

Auffallend an diesem ruhig, gemächlich, selbstsicher laufenden großvolumigen 5-Liter-V8 ist seine Souveränität und Fahrbarkeit, die eine immens schaltfaule Fahrweise unterstützt. Vierter oder fünfter Gang bei rund 1.000 U/min, man gibt analog Gas – und der Motor zieht wunderbar geschmeidig ohne jedes Ruckeln sauber und gleichmäßig hoch. Da soll mir noch einmal jemand mit einem Drecks-Diesel kommen!

„Jetzt können wir ja mal ein längeres Stück über die Autobahn fahren und Du kannst mal ein bisschen laufen lassen.“

„OK.“ (Dann wollen wir mal…)

Motor und Öl warm, Autobahnzufahrt erreicht, Fahrbahnen relativ leer, sowohl hinter wie auch vor uns….druff!

2.000 U/min…3.000….4.000… Huuuuuch! :shocked:

vvvvrrrroooooooo_OOOOOOOAAAAAAAAMMMMMMMMM!!!!!!

Meine Fr…e! Der drückt ja….aber RICHTIG!

„Sach mal…spinnst Du?“ (die Holde)

„Warum? Ich wollte doch nur mal…“

„Papaaaaa…*japs*…musst Du so schneeeeell?“ (Erklärung sicher überflüssig)

Ca. 4.000 U/min, vierter Gang, ca. 180 Km/h , leicht wabbelnd-wippende Motorhaube…

„Und LAUT ist das Ding…das nervt aber auf Dauer!“ (die Holde)

In der Tat, der Radau im Innenraum ist beachtlich und unerwartet, stellt die anfänglichen Gedanken über die Erfordernis einer Klappenanlage wieder in Frage – wenn die EU-Version identisch klingen sollte. Aber mehr geht irgendwie immer, gerade in so einer Art von Automobil.

PAPAAAAAAAAA!!!“ (…)

„Ja, geht aber auch leise.“ :blushnew:

Runter vom Gas, die Geschwindigkeit reduziert sich auf rund 120 km/h, Drehzahl fällt, trotzdem noch hochgeschaltet in den 5. – Ruhe. Beim Herunterschalten hakelt das Getriebe vereinzelt etwas, fällt mir auf. Vielleicht interessant für die eingeschworene Handschalter-Fraktion.

100er-Zone, linke Spur mit ca. 120 Km/h laut Tacho. Ich bin mal wieder von den extrem kleinen Rückspiegelflächen genervt und ändere zum x-ten Male die Einstellung.

„Oha, der hat´s aber eilig.“

„Was will DER denn? Hier ist 100 und du fährst schon fast 130“.

Leider war die rechte Spur ziemlich voll, so dass ein kurzfristiger Spurwechsel nicht ohne Weiteres möglich war.

Ich vermute, der Passat-Fahrer (ich erwähnte ihn weiter oben) war kurzsichtig und wollte sicherlich nur die nicht gerade kleine Typenbezeichnung (GT) auf dem Heck richtig lesen können…

Geschwindigkeitsbegrenzung aufgehoben.

Etwas beschleunigt auf 150 Km/H, damit schon deutlich flotter unterwegs als die übrigen Verkehrsteilnehmer.

Reichte ihm nicht. Er kam doch wieder auf, denn offenbar konnte er die Typbezeichnung immer noch nicht richtig lesen – und ich seine Scheinwerfer dann auch recht schnell nicht mehr sehen.

Ok, wir haben ja bisher noch nicht einmal richtig durchbeschleuniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigt.

Infernalisches (GEILES !) Geröhre…

„Eeeeeeeyyyyyyyyyyyy“ (Holde)

„PAAAAAAAPAAAAAAAAAA“ (Tochter mit sehr vorwurfsvollem Blick und wildem Haar)

„…….“ (Fahrers glückseliges Grinsen) :biggrin::biggrin::biggrin:

Ach ja, ich weiß nicht wo der Passat (und auch alle anderen) geblieben sind. :zwinker:

Auf jeden Fall marschiert so ein Mustang äußerst amtlich.

Spätestens ab 4.500 U/min brüllt diese Maschine unter völlig unerwarteter ungezügelter Drehzahlgier los (versehentlich auch beim ersten kurzen Beschleunigungstest einmal ungewollt in den Begrenzer bei ca. 6.500 U/min im vierten Gang gedreht – wird einfach ganz weich in der Leistung zurückgenommen), dass es eine wahre Freude ist. Dies führt zu der entspannenden Gewissheit, dass man kann, wenn man nur will.

Trotzdem tut man es eigentlich (fast) nicht. Irgendwie vermittelt einem das Fahren mit dem Mustang eine gewisse Gelassenheit. Dies prädestiniert ihn in meinen Augen noch mehr zu seinem Einsatz in der Cabriolet-Variante („Convertible“, wie die Amerikaner es nennen).

Diese Gelassenheit entsteht auch aus dem guten Gefühl, im „Ernstfall“ auf wirklich –auch hier wieder überraschend- rabiat zupackende Bremsen vertrauen zu können, die zu Anfang aufgrund ihres direkten und klaren Druckpunktes eine kurze Gewöhnung erfordern. Wenn diese Bremse dauerhaft entsprechend standfest sein sollte, was ich verständlicherweise nicht getestet habe, kann man Ford hier nur beglückwünschen.

Im Übrigen zieht da auch bei mehrmaligem kräftigeren Ankern im Gegensatz zu vielen mir bekannten BMWs absolut nichts nach rechts oder links. Komisch, dass Ford etwas hinzubekommen scheint, das bei deutschen Premium-Herstellern ein offenbar nicht abzustellendes und gern als „Stand der Technik“ beschriebenes Problem ist.

Was ist noch zu sagen?

Die Karosserie macht einen stabilen Eindruck. Am Fahrzeug hat trotz einer Laufleistung von bereits mehr als sicherlich nicht durchgehend watteweich gefahrenen 20 TKm absolut nichts geklappert oder geknarzt. Lenkrad und Fahrersitz glänzten bereits deutlich benutzt, aber für die Laufleistung, dazu noch ein Vorführer, vertretbar. Bis auf diverse kleinere qualitative Einschränkungen wie z.B. die Verkabelung der Stromversorgung am Kofferraumdeckel (aufgrund der unzureichenden und schlampigen Isolierung und Anbringung sofort erkennbare „Sollbruchstelle“ binnen kürzester Nutzungszeit) die fehlenden Haubenlifter der Motorhaube (wird mit Unfall-Fußgängerschutz begründet, na klar :rolleyesnew: ), durchgängige Vinyllederrücksitzbank mit nicht sonderlich sauberer Ausführung der Polsterung selbst beim Premiumpaket sowie einem undichten linken Rücklicht (bereits Kondenswasser angesammelt) bietet der Mustang extrem viel Auto fürs Geld. Beindruckt haben mich dagegen sehr positiv die verbauten hochauflösenden und großen Farb-Displays. Dazu gibt es unnötige, aber irgendwie liebevolle Spielereien wie beleuchtete Einstiegsleisten („Mustang“-Schriftzug) oder einen sehr groß und deutlich aus den Unterseiten der Außenspiegel auf den Boden projizierten galoppierenden Mustang. Sämtliche Schalter, Knöpfe, Drehräder, etc. klicken und rasten satt, absolut exakt und sauber. Kein Wackeln, Quietschen, Knistern, Knarzen. BMW, Audi und VW sollten sich da im Vergleich in Bezug auf ihr gebotenes Preis-/Leistungsverhältnis teilweise wirklich schämen.

Die Bedienung selbst ist zwiespältig. Teilweise völlig gewohnt (europäisch), teilweise, zumindest BC und Multimedia betreffend, wenig intuitiv, aber sicherlich ist dies nur eine Frage der Gewöhnung.

Die Platzverhältnisse, zumindest im Fastback (Convertible werde ich mir für einen Vergleich auch noch ansehen), sind irgendwie unausgewogen mit wirklich viel Platz in Länge und Breite vorn und leidlichem Platz hinten, wobei ich die extrem schräg stehende Rücklehne hinten für unsinnig halte. Die Rücklehne etwas aufrechter konstruiert bei gleichzeitig etwas nach hinten versetzter Sitzfläche würde die Beinfreiheit verbessern. Der durchaus großzügige, aber aufgrund seiner ziemlich klein geratenen Öffnung sehr schlecht belad- und nutzbare Kofferraum würde dadurch nur unwesentlich kleiner. Erwachsene ab 1,65 Metern Körpergröße können hinten nicht mit geraden Köpfen sitzen. Der kurze gemeinsame Selbsttest später in unserer Garage, bei dem meine Göttergattin und ich gleichzeitig auf der Rückbank saßen, hat gezeigt, dass sie bereits mit seitlich geneigtem Kopf und ich völlig vorgebeugt kauern musste. Außer auf Kurzstrecken ist dies Erwachsenen oder jungen Menschen im Alter von spätestens ab 15 Jahren somit nicht zumutbar. Unsere Beine hatten jedoch noch leidlich Platz.

Insgesamt ist der Mustang aber in meinen Augen bereits als Fastback ein äußerst gelungener Spaßbringer mit einem großartigen Preis-/Leistungsverhältnis. :2daumen::2daumen::2daumen:

Das ist, insbesondere aufgrund der wohl derzeit äußerst üppigen Auftragslage, auch den Ford-Verkäufern scheinbar durchaus bewusst, so dass sie neben der unumwunden zugegebenen Lieferzeit von „einem Jahr“ kaum Nachlass gewähren. Ein angefragtes Angebot lag noch unter dem Nachlass, den man bei den allseits bekannten äußerst wenig rabattfreudigen Herrschaften bei Porsche für einen 911 nach mühseligem Kampf vielleicht erhalten kann. Argumentiert wird damit, dass Ford selbst den Mustang aufgrund seines Exotenstatus´, ebenso wie den Focus RS, nicht bezuschusse und man nur mal schauen solle, was man denn „dafür um die 50K“ bekäme. Sicherlich zutreffend, doch ist dabei auch zu bedenken, dass Ford seit der Vorstellung/Einführung des Mustang in Deutschland bereits zweimal den LP um jeweils 1.000 €, mithin schon um 2T€ angehoben hat. Dazu kommt, dass Ford selbst dem Auto einen hohen Wertverlust prognostiziert . Der VK, mit dem ich sprach, hat mir erklärt, dass so ein Mustang nach vier Jahren – wie eigentlich nahezu jedes Fahrzeug heutzutage- sicherlich 50% seines LP verloren haben wird. Absolut betrachtet bleibt der Mustang damit eine durchaus teure Anschaffung. Jeder Interessent wird sich also gut überlegen müssen, ob er bereit ist, einen solchen Betrag für „nur einen Ford“, sei er vielleicht auch scheinbar noch so begehrenswert, auszugeben. Im 50K-Becken schwimmen dann schon wieder noch einige andere fette Fische.

Ich werde mir aber trotzdem kurzfristig auch noch den offenen Mustang mal ganz genau anschauen… :zwinker:

Vielleicht ergänze ich dann den Bericht nochmal ein wenig.

Danke fürs Lesen! :smilenew:
 
Toller und ausführlicher Fahrbericht. :)

Zwei Sachen kann ich noch schreiben.
Ab 220 wackelt die Motorhaube richtig. ;)
Die Bremse ist eine 4-Kolben Brembo-Anlage mit recht großen Scheiben.
Wie waren die Spaltmaße bei "deinem"?
Lenkung und Gaspedal (bin mir gerade nicht mehr sicher) konnte man bei dem, den ich hatte, auch verstellen. Stand natürlich immer alles auf Sport.
 
Ich habe jetzt nicht so penibel auf die Spaltmaße geschaut. Wenn sie jedoch extrem ungleichmäßig gewesen wären, wäre mir oder meiner "Chefin" das sicherlich aufgefallen, da der Mustang auch eine Ruhepause in unserer Garage hatte und wir ihn dort ein wenig näher inspiziert haben.
Die Fahrprogramme gab es bei "meinem" auch, ich konnte jedoch in den unterschiedlichen Modi ehrlich gesagt keinen Unterschied feststellen. Habe aber auch nur ganz kurz damit herumgespielt, ist also meinerseits nicht aussagekräftig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte denn der Wagen überhaupt das Track Pack? Die EU Version kommt ja automatisch mit dem und das inklusive einer @3kleineMarder 6 Kolben Brembo Bremse.
 
Spaltmaße kann BMW auch nicht sooo gut ...

Cooler Bericht, eigentlich wie erwartet. Spaß und hier und da ein paar Abstriche. Die Hauptfrage ist halt, ob einem das Auto wirklich für länger passt.
 
Wenn Du schon keine Bilder mitbringst, dann ergänze ich mal um die, die ich bei meiner Probefahrt im Herbst gemacht habe.

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Zuletzt bearbeitet:
Hatte denn der Wagen überhaupt das Track Pack? Die EU Version kommt ja automatisch mit dem und das inklusive einer @3kleineMarder 6 Kolben Brembo Bremse.

Ich muss gestehen, dass ich auch darauf nicht geachtet habe und der VK mir das sicherlich ebenso wenig wie Infos zu Motor-/Auspuffabstimmung US/EU-Modell hätte sagen können.
Doch sollte der von mir gefahrene US-Mustang kein Track Pack gehabt haben, würde der EU-Mustang diesbezüglich sogar noch sportlicher auftrumpfen als eben dieser von mir gefahrene, schätze ich. :coolnew:
 
Ein paar Bilderchen habe ich schon, wie du bestimmt von "einer anderen Stelle" weißt, oder? :zwinker:
Siehe auch links.

Aber ich kann ja zwei, drei Stück hier noch nachreichen...
 
Bin ich eigentlich der Einzige, der deepblacks Bilder nicht sehen kann? :blushnew:
 
Wie gewünscht ein paar Schnappschüsse:

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Nein, ich kann Sie auch nicht sehen...

Nebenbei, wenn ich das so lesen, wäre eigentlich ein M392 das richtige für Dich. Merzt die Nachteile des Mustangs aus ohne das Gute wegfallen zu lassen...:coolnew::coolnew::biggrin2:

Ist natürlich bei weitem nicht so extrovertiert und "cool":zwinker:
 
Einen M3/4 hätte ich wahrscheinlich längst mal gekauft, wenn die Unterhaltskosten bei mir nicht so brutal wären.

Ich habe mich in der vergangenen Woche ausgiebig mit der Ermittlung der mich betreffenden Unterhaltskosten (jährliche Steuern, Versicherung, Benzin- und Inspektionskosten) für ein Mustang GT Cabrio befasst. Ergebnis ist, dass der Mustang unter dem Strich sogar minimal günstiger ist als mein derzeitiger X3 (Wertverlust mal außen vor).
Ein M3 dagegen kostet allein bei der Versicherung mindestens das Dreifache des auch nicht gerade günstigen X3 - und das ist mir über mehrere Jahre einfach deutlich zu teuer.
Von wirklich allen Fahrzeugen, die ich in den letzten Jahren (oder vielleicht auch für die Zukunft) jemals ins Kalkül gezogen habe, ist der M3 bei mir mit großem Abstand der teuerste - warum auch immer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Bericht! Der Mustang ist schon sehr cool und hat momentan wohl das beste PLV in seinem Segment zu bieten. Für einen nackten 440i mit Handschaltung und M-Paket muss man gut 10.000 Euro mehr bezahlen als für den GT Fastback. Dafür hat man beim BMW aber auch ~100 PS und zwei Zylinder weniger :zwinker:
 
Einen M3/4 hätte ich wahrscheinlich längst mal gekauft, wenn die Unterhaltskosten bei mir nicht so brutal wären.

Ich habe mich in der vergangenen Woche ausgiebig mit der Ermittlung der mich betreffenden Unterhaltskosten (jährliche Steuern, Versicherung, Benzin- und Insektionskosten) für ein Mustang GT Cabrio befasst. Ergebnis ist, dass der Mustang unter dem Strich sogar minimal günstiger ist als mein derzeitiger X3 (Wertverlust mal außen vor).
Ein M3 dagegen kostet allein bei der Versicherung mindestens das Dreifache des auch nicht gerade günstigen X3 - und das ist mir über mehrere Jahre einfach deutlich zu teuer.
Von wirklich allen Fahrzeugen, die ich in den letzten Jahren (oder vielleicht auch für die Zukunft) jemals ins Kalkül gezogen habe, ist der M3 bei mir mit großem Abstand der teuerste - warum auch immer.


Danke für den Bericht!

So ein Auto fährt man aber aus Leidenschaft und nicht aus Vernunft! Ansonsten würde auch ein Golf plus reichen :zwinker:

Natürlich sollten die Kosten im leistbaren Rahmen bleiben, keine Frage, trotzdem lebt man nur einmal und mit ins Grab kannst du eh nichts nehmen!
Meine Kinder bekommen alles was sie brauchen um eine vernünftige Ausbildung abschließen zu können, aber danach ist Feierabend und nur für sie sparen werde ich sicherlich nicht!
Dafür ist mir mein Leben auch zu wertvoll und zu kurz um auf Dinge und Spaß zu verzichten!

Deshalb auch hier der Hinweis, ist es finanziell halbwegs machbar und der Job sicher, scher dich nicht so um die Zukunft, lebe jetzt!
 
Kurze Lanze für den M3:zwinker::
Stimmt, versicherungstechnisch fällt der M392 aus'm Rahmen gegenüber der restlichen Autowelt. Sprit braucht er das gleiche wie der Mustang schätze ich und reine Inspektionskosten sind nicht mehr als bei den anderen BMW's. Bei Ford sind sie normal günstiger, ob beim Mustang auch? K.A..
Verschleiß bei den reifen kostet mehr, dürfte der Mustang ähnlich liegen. Restliche Verschleißteile kosten zwar mehr aber halten dafür bei normaler Nutzung auch lange. Und da nur noch gebraucht dürfte sich der Wertverlust in Grenzen halten. Heißt unterm Strich, der M3 kostet geschätzt 1000€ mehr pro Jahr in der Versicherung, Rest hebt sich i-wo wieder auf. So what, bei so einem Auto ist das jetzt eigentlich nicht so die Summe...:zwinker:
 
Wer will schon nen alten gebrauchten BMW, wenn es nen kaum schlechteren Mustang neu und günstiger (im Unterhalt, selbst der Kaufpreis von jungen E9x mit wenigen km ist kaum weniger) gibt? Der M3 E9x ist ne geile Kiste und löst nach wie vor ein gewisses Habenwollengefühl aus, aber der Ford löst da noch mehr aus und kommt neu mit Garantie. ;)
 
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