Xaver Koch
Forumsponsor
Auto: e46 330i (Limousine; Facelift 11/2001 mit M-II-Paket) und Quaife Sperre.
Reifen: Pirelli PZero (leider mit „MO“ und das vom BMW-Händler), die nach etwas über drei Jahren und ca. 20 Runden Nordschleife allerdings nicht mehr so gut wie anfangs haften. Vorne 225/40 18, hinten 255/35 18 auf OZ Superleggera (8x18 und 9x18).
Stabis: H&R (vorne „Mittel“ und hinten „hart“ wg. der -im Gegensatz zu den vorherigen PZero Rosso ohne Zusatz- etwas zum Untersteuern neigenden „MO“).
Sturz: Vorne -1 Grad 30 Minuten, hinten -2 Grad 15 Minuten
Spur: Vorne -2 Minuten, hinten -8 Minuten
Vorher hatte ich vorne genau „Nullspur“, womit das Auto sehr direkt (wie ein Kart) auf Lenkbefehle reagiert hat (hat mir gut gefallen). Aber ich muss zugeben, dass es sich mit etwas Vorspur und mehr Sturz (vorher -55 Minuten) souveräner und entspannter fährt.
Vorneweg zum Qualitätseindruck
Der ist mittlerweile bei Bilstein Gewindefahrwerken sehr gut (es wurden unter anderem die Gewinde und Verschraubung überarbeitet – meine mich zu erinnern, dass die Gewinde leicht entschärft wurden um weniger anfällig gegen Flugrost zu sein) und steht für mein subjektives Empfinden KW in nichts nach. Das Gewinde erstreckt sich nunmehr (habe gehört das liegt an der Zulassung in anderen europäischen Ländern) auf einen überschaubaren Bereich mit einer Tieferlegung von ca. 30-50 mm (wer es ganz tief haben will, muss sich halt bei H&R umsehen), was den angenehmen Nebeneffekt hat, dass hier auf Dauer kein Pflegeaufwand anfällt.
Fahreindruck
Generell fährt es sich für mein Empfinden (und der Aussage vom Tuner) besser, wenn die hinteren Dämpfer etwas weicher eingestellt sind. Das hat zwei Vorteile. Zum einen bessere Traktion beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven und zum anderen kein Untersteuern beim Einlenken mehr. Zudem fährt es sich geradeaus entspannter, weil man nicht mehr das Gefühl hat, Vorder- und Hinterachse wetteifern darum, wer den besseren Fahrbahnkontakt aufbaut, was in ständigen, wenn auch ganz feinen Nickbewegungen resultiert. Zwar lautet die Empfehlung vom Tuner vorne zwei Klicks härter als hinten, aber das passt in meinem Fall (Mischbereifung und Stabi hinten härter!) nur im „mittleren Verstellbereich“ z.B. vorne 5 und hinten 3 (1 ist ganz weich und 10 ist ganz hart).
Angefangen habe ich (Auslieferungszustand) mit vorne 1 und hinten 1. Sehr komfortabel, aber da kann man gleich bei einem H&R 35/20 FW bleiben. Besser funktioniert 2/1 (vorne/hinten), was sich harmonischer und sehr komfortabel anfühlt – feine Einstellung für reinen Alltagsverkehr ohne jede sportliche Ambition. So eingestellt wirkt sogar die Lenkung leichtgängiger (als wäre es eine Servotronic). Allerdings „setzt“ sich das Auto bei forcierter Gangart erst mal gemütlich in die Kurve und fühlt sich im Vergleich zu sportlicheren Einstellungen gutmütig, fast etwas „ausgeleiert“ an und erinnert an einen (älteren) Mercedes.
Nächste Kombination, die sehr gut funktioniert ist 3/2. Jetzt fängt man an die eigentliche Performance zu spüren, wobei der Komfort auch auf gröberen Unebenheiten immer noch gut ist (kaum „härter“ als Serie) und sich das ganze bei flotter Kurvenfahrt absolut in Ordnung anfühlt (kaum mehr ein „Setzen“ zu spüren). Dies ist auch meine Empfehlung für dieses Fahrwerk im Alltag und bei sportlicher Fahrweise auf der Landstraße.
Bei der Einstellung 5/3 hat es irgendwie „klick“ gemacht und die Performance ist perfekt. Keinerlei Eingangsuntersteuern mehr, statt dessen kann man z.B. beim Verlassen eines Kreisverkehrs durch Gasgeben im Scheitelpunkt das Heck leicht (ober bei Bedarf auch etwas mehr) Eindrehen lassen und so mit „Schwung“ den Kreisel verlassen – das ist schon mal große Klasse, weil der Fahrer das Auto fährt und nicht anders herum. Die Traktion ist jetzt ebenfalls fantastisch, selbst mit den nunmehr leicht betagten Reifen lässt sich nur mit dem Gas (man muss das Auto schon mit Lenkung UND Gas in einen Drift zwingen) auf Trockener Straße (90 Grad Kurve) kaum mehr ein leichter Drift provozieren, stattdessen fährt das Auto mit ganz leicht eingedrehtem Heck (ohne Tendenz zum „Ausschwung“) dahin wo es soll. In mittleren und schnellen Kurven kann man schon am Scheitelpunkt ans Gas und zwar nicht nur unter Zug halten, sondern richtig Beschleunigen, was das Auto noch stabiler macht (kenne ich eigentlich vor allem vom 911). Dazu ein völlig ansatzfreies Ansprechen und Einlenken, sodass „Kurvenräubern“ ein Dauergrinsen hervorruft. Als Krönung das Ganze mit Haftung garniert, die von einem doch seriennahem H&R FW kommend Semis vermuten lässt. Dazu fährt es sich auf Bundesstraßen erstaunlich gut und ruhig, sodass die perfekte Einstellung gefunden zu sein scheint. Allerdings gibt es einen Haken: Größere Fahrbahnunebenheiten (ebenes Kopfsteinplaster ist kein Problem - die ersten paar cm werden sauber "geschluckt") spürt man vor allem in der Stadt deutlich, was empfindlichen Mitfahrern auf den Magen schlagen könnte und auf Dauer sicher nicht Gut fürs Auto ist. Davon ab fühlt sich alles wie aus einem Guss und einfach perfekt an - man ist aber eigentlich immer viel zu schnell unterwegs.
Nicht gefallen hat mir die Einstellung 6/4 weil das Auto schon etwas zum Stuckern neigt (hallo KW ), sich aufdringlich hart anfühlt (das FW teilt den Fahrbahnzustand jetzt ganz genau mit) und der Grenzbereich doch spürbar schmaler wird (sicher lustig im Regen) und sich obendrein nicht mehr so schön ankündigt. Zudem scheint mir der Grip vor allem auf unebener Fahrbahn wieder etwas geringer als mit 5/3 zu werden. Ist vielleicht was für einen M auf einer GP-Srecke samt mehr Sturz und Semis.
Was nicht überzeugend funktioniert hat
Bei 3/1 scheint das Heck in scharf gefahrenen 90 Grad-Kurven etwas „einzuknicken“, was aber auch meinem Setup geschuldet sein könnte (Stabi hinten härter).
4/2 war irgendwie nicht ganz Fisch und nicht Fleisch. Einerseits spürbar härter als 3/2 ohne aber an die Performance der genialen 5/3 heranzukommen. Fühlt sich zudem weder in der Stadt noch auf der Landstraße harmonisch an.
5/4 fühlt sich schon beim geradeaus Fahren nicht ganz stimmig an (man spürt das Heck fast genauer als den Vorderwagen), deswegen nicht weiter getestet.
Fazit: Es ist unglaublich, dass man mit den Einstellungen 2/1, 3/2 und 5/3 praktisch drei verschiede Autos hat und es perfekt auf seine Bedürfnisse abstimmen kann. Zudem liegt ein Auto mit guten Bilstein-Dämpfern (keine B4-Seriendämpfer) unverschämt ruhig und souverän auf der Straße (das habe ich in dieser Perfektion bisher noch nicht bei einem KW erlebt und da war auch schon ein „Clubsport“ dabei) und gibt dem Fahrer absolutes Vertrauen ins Auto. Zudem werden alle "unwichtigen" Informationen herausgefiltert, sodass man sich ganz aufs (An)Bremsen und Einlenken konzentrieren kann. Der Werbespruch "Bilstein- das Fahrgefühl" stimmt hier wirklich.
Wer also mit einem Gewindefahrwerk liebäugelt: Ein Verstellbares lohnt sich. Bei einem B14 (soll ähnlich straff wie das B16 auf mittlerer Einstellung sein) oder KW Variante 1 heißt die Devise „friss oder stirb“.
Reifen: Pirelli PZero (leider mit „MO“ und das vom BMW-Händler), die nach etwas über drei Jahren und ca. 20 Runden Nordschleife allerdings nicht mehr so gut wie anfangs haften. Vorne 225/40 18, hinten 255/35 18 auf OZ Superleggera (8x18 und 9x18).
Stabis: H&R (vorne „Mittel“ und hinten „hart“ wg. der -im Gegensatz zu den vorherigen PZero Rosso ohne Zusatz- etwas zum Untersteuern neigenden „MO“).
Sturz: Vorne -1 Grad 30 Minuten, hinten -2 Grad 15 Minuten
Spur: Vorne -2 Minuten, hinten -8 Minuten
Vorher hatte ich vorne genau „Nullspur“, womit das Auto sehr direkt (wie ein Kart) auf Lenkbefehle reagiert hat (hat mir gut gefallen). Aber ich muss zugeben, dass es sich mit etwas Vorspur und mehr Sturz (vorher -55 Minuten) souveräner und entspannter fährt.
Vorneweg zum Qualitätseindruck
Der ist mittlerweile bei Bilstein Gewindefahrwerken sehr gut (es wurden unter anderem die Gewinde und Verschraubung überarbeitet – meine mich zu erinnern, dass die Gewinde leicht entschärft wurden um weniger anfällig gegen Flugrost zu sein) und steht für mein subjektives Empfinden KW in nichts nach. Das Gewinde erstreckt sich nunmehr (habe gehört das liegt an der Zulassung in anderen europäischen Ländern) auf einen überschaubaren Bereich mit einer Tieferlegung von ca. 30-50 mm (wer es ganz tief haben will, muss sich halt bei H&R umsehen), was den angenehmen Nebeneffekt hat, dass hier auf Dauer kein Pflegeaufwand anfällt.
Fahreindruck
Generell fährt es sich für mein Empfinden (und der Aussage vom Tuner) besser, wenn die hinteren Dämpfer etwas weicher eingestellt sind. Das hat zwei Vorteile. Zum einen bessere Traktion beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven und zum anderen kein Untersteuern beim Einlenken mehr. Zudem fährt es sich geradeaus entspannter, weil man nicht mehr das Gefühl hat, Vorder- und Hinterachse wetteifern darum, wer den besseren Fahrbahnkontakt aufbaut, was in ständigen, wenn auch ganz feinen Nickbewegungen resultiert. Zwar lautet die Empfehlung vom Tuner vorne zwei Klicks härter als hinten, aber das passt in meinem Fall (Mischbereifung und Stabi hinten härter!) nur im „mittleren Verstellbereich“ z.B. vorne 5 und hinten 3 (1 ist ganz weich und 10 ist ganz hart).
Angefangen habe ich (Auslieferungszustand) mit vorne 1 und hinten 1. Sehr komfortabel, aber da kann man gleich bei einem H&R 35/20 FW bleiben. Besser funktioniert 2/1 (vorne/hinten), was sich harmonischer und sehr komfortabel anfühlt – feine Einstellung für reinen Alltagsverkehr ohne jede sportliche Ambition. So eingestellt wirkt sogar die Lenkung leichtgängiger (als wäre es eine Servotronic). Allerdings „setzt“ sich das Auto bei forcierter Gangart erst mal gemütlich in die Kurve und fühlt sich im Vergleich zu sportlicheren Einstellungen gutmütig, fast etwas „ausgeleiert“ an und erinnert an einen (älteren) Mercedes.
Nächste Kombination, die sehr gut funktioniert ist 3/2. Jetzt fängt man an die eigentliche Performance zu spüren, wobei der Komfort auch auf gröberen Unebenheiten immer noch gut ist (kaum „härter“ als Serie) und sich das ganze bei flotter Kurvenfahrt absolut in Ordnung anfühlt (kaum mehr ein „Setzen“ zu spüren). Dies ist auch meine Empfehlung für dieses Fahrwerk im Alltag und bei sportlicher Fahrweise auf der Landstraße.
Bei der Einstellung 5/3 hat es irgendwie „klick“ gemacht und die Performance ist perfekt. Keinerlei Eingangsuntersteuern mehr, statt dessen kann man z.B. beim Verlassen eines Kreisverkehrs durch Gasgeben im Scheitelpunkt das Heck leicht (ober bei Bedarf auch etwas mehr) Eindrehen lassen und so mit „Schwung“ den Kreisel verlassen – das ist schon mal große Klasse, weil der Fahrer das Auto fährt und nicht anders herum. Die Traktion ist jetzt ebenfalls fantastisch, selbst mit den nunmehr leicht betagten Reifen lässt sich nur mit dem Gas (man muss das Auto schon mit Lenkung UND Gas in einen Drift zwingen) auf Trockener Straße (90 Grad Kurve) kaum mehr ein leichter Drift provozieren, stattdessen fährt das Auto mit ganz leicht eingedrehtem Heck (ohne Tendenz zum „Ausschwung“) dahin wo es soll. In mittleren und schnellen Kurven kann man schon am Scheitelpunkt ans Gas und zwar nicht nur unter Zug halten, sondern richtig Beschleunigen, was das Auto noch stabiler macht (kenne ich eigentlich vor allem vom 911). Dazu ein völlig ansatzfreies Ansprechen und Einlenken, sodass „Kurvenräubern“ ein Dauergrinsen hervorruft. Als Krönung das Ganze mit Haftung garniert, die von einem doch seriennahem H&R FW kommend Semis vermuten lässt. Dazu fährt es sich auf Bundesstraßen erstaunlich gut und ruhig, sodass die perfekte Einstellung gefunden zu sein scheint. Allerdings gibt es einen Haken: Größere Fahrbahnunebenheiten (ebenes Kopfsteinplaster ist kein Problem - die ersten paar cm werden sauber "geschluckt") spürt man vor allem in der Stadt deutlich, was empfindlichen Mitfahrern auf den Magen schlagen könnte und auf Dauer sicher nicht Gut fürs Auto ist. Davon ab fühlt sich alles wie aus einem Guss und einfach perfekt an - man ist aber eigentlich immer viel zu schnell unterwegs.
Nicht gefallen hat mir die Einstellung 6/4 weil das Auto schon etwas zum Stuckern neigt (hallo KW ), sich aufdringlich hart anfühlt (das FW teilt den Fahrbahnzustand jetzt ganz genau mit) und der Grenzbereich doch spürbar schmaler wird (sicher lustig im Regen) und sich obendrein nicht mehr so schön ankündigt. Zudem scheint mir der Grip vor allem auf unebener Fahrbahn wieder etwas geringer als mit 5/3 zu werden. Ist vielleicht was für einen M auf einer GP-Srecke samt mehr Sturz und Semis.
Was nicht überzeugend funktioniert hat
Bei 3/1 scheint das Heck in scharf gefahrenen 90 Grad-Kurven etwas „einzuknicken“, was aber auch meinem Setup geschuldet sein könnte (Stabi hinten härter).
4/2 war irgendwie nicht ganz Fisch und nicht Fleisch. Einerseits spürbar härter als 3/2 ohne aber an die Performance der genialen 5/3 heranzukommen. Fühlt sich zudem weder in der Stadt noch auf der Landstraße harmonisch an.
5/4 fühlt sich schon beim geradeaus Fahren nicht ganz stimmig an (man spürt das Heck fast genauer als den Vorderwagen), deswegen nicht weiter getestet.
Fazit: Es ist unglaublich, dass man mit den Einstellungen 2/1, 3/2 und 5/3 praktisch drei verschiede Autos hat und es perfekt auf seine Bedürfnisse abstimmen kann. Zudem liegt ein Auto mit guten Bilstein-Dämpfern (keine B4-Seriendämpfer) unverschämt ruhig und souverän auf der Straße (das habe ich in dieser Perfektion bisher noch nicht bei einem KW erlebt und da war auch schon ein „Clubsport“ dabei) und gibt dem Fahrer absolutes Vertrauen ins Auto. Zudem werden alle "unwichtigen" Informationen herausgefiltert, sodass man sich ganz aufs (An)Bremsen und Einlenken konzentrieren kann. Der Werbespruch "Bilstein- das Fahrgefühl" stimmt hier wirklich.
Wer also mit einem Gewindefahrwerk liebäugelt: Ein Verstellbares lohnt sich. Bei einem B14 (soll ähnlich straff wie das B16 auf mittlerer Einstellung sein) oder KW Variante 1 heißt die Devise „friss oder stirb“.
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