Einstufung der verfügbaren Internetgeschwindigkeit bei der Telekom

Sebbl

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Ich muss mal wieder die IT-Schwarmintelligenz des Forums in Anspruch nehmen. :biggrin:

Bei uns im Ort wurde vor ~3 Jahren der Breitbandausbau abgeschlossen. Gestern habe ich mir aus Spaß angeschaut, wie im Ort die verfügbare Geschwindigkeit aussieht.

Im Ortskern sind es bei wenigen Grundstücken 250 Mbit.
Dann ein paar mit 175 Mbit.
Der Großteil hat 100 down / 40 up verfügbar.
Und dann gibt es in der Randlage 2 Häuser mit nur 50 Mbit / 10 up. Ratet mal, wer in einem der beiden haust... :cry:

Die Leitungen wurden damals unter dem Bürgersteig der gegenüberliegenden Straßenseite verlegt. Die Häuser dort sind also tatsächlich ein paar Meter näher am Verteiler. Wobei es dort definitiv auch ein paar Grundstücke geben müsste, die zumindest weiter entfernt sein müssten als unsere Nachbarin (das 2. betroffene Haus).

50 Mbit ist ja schon mal ok und ein himmelweiter Unterschied im Vergleich zu der Zeit, wo 1 bzw. später 2 Mbit anlagen. Aber gerade die 40 Mbit Upload wären nett.

Wie kann ich mir das vorstellen, dass bei uns ja anscheinend gerade so nicht mehr 100 Mbit angeboten wird, womit hat das technisch zu tun? Ist es rein die Entfernung? Läuft die Leitung mit 100 Mbit bei den Nachbarn dann an der Kotzgrenze und könnte dadurch instabil werden/sein? (die Stabilität der Leitung bei unseren 50 Mbit ist perfekt) Oder was stellt da für die Telekom technisch das Grenzkriterium dar, anhand dessen man den Grundstücken die verfügbare Geschwindigkeit zuteilt?
 
Mein Kenntnisstand dazu ist folgender:

Die Telekom ermittelt die Leitungswerte und setzt für bestimmte Geschwindigkeiten entsprechende Grenzwerte fest.
Es kann also sein das dein Nachbar knapp den Grenzwert für 100 erreicht, du aber knapp drunter liegst und somit nur 50 bekommst.

Zudem ist die Telekom dafür bekannt die Leitungen extrem konservativ zu belegen.
Bevor die das Risiko einer instabilen Leitung eingehen schalten die lieber direkt eine mit kleinerer Bandbreite.

Die Basiswerte sind Leitungsdämpfung (Widerstand), Länge und Störempfindlichkeit / Einstreuung.
Die Leitungslänge ist aber ein guter Generalindikator.
Gerade beim Vectoring fällt die Leistung mit der Leitungslänge stark ab.

Die Daten im Konfigurator sind nicht live ermittelt sondern aus einer Datenbank.
Hier kann sich bei Nachfrage beim Support oder bei Bestellung auch etwas ändern.

Es kann auch gut sein, dass von der Gesamtkapazität z.B. nur 50 Ports für 250 frei sind. Dann gibt es nach 50 Bestellungen nur noch 100 Mbit usw.
Die Telekom überbucht i.d.R ihr Netz am DSLAM nicht.
 
Danke. :smilenew:

Können die das aus der Ferne ermitteln? Die haben ja wahrscheinlich nicht einen Angestellten nach dem Ausbau einmal komplett durch's Dorf gejagt und überall die Leitung durchgemessen?

Ich denke, in unserem Fall hat es tatsächlich mit der Entfernung zum Verteiler zu tun... die verfügbaren Geschwindigkeiten lassen sich grob wie Kreise um den Ortskern ermitteln (hab das natürlich nur stichprobenartig machen können).

Auf der Seite des Breitbandausbaus stand, dass Vectoring verwendet wird.

"Die Basiswerte sind Leitungsdämpfung (Widerstand), Länge und Störempfindlichkeit / Einstreuung."

Kann ich in der FritzBox irgendwo Informationen zu den Daten finden?

Interessant ist auch, dass im letzten Sommer jemand Klinkenputzen war und jeden Haushalt gefragt hat, ob die Leitung stabil sei, da wohl Beschwerden kamen... konnte ich nicht nachvollziehen, aber wenn wir halt eh eine stark gedrosselte Leitung haben, dann ist sie wahrscheinlich auch robuster gegen Instabilitäten.
 
Kann ich in der FritzBox irgendwo Informationen zu den Daten finden?

FritzBox --> Internet --> DSL Informationen --> DSL

Dort befindet sich eine Liste mit allen Leitungsinformationen. Inklusive Länge und Dämpfung. Die Leitungslänge ist aber ein aus der Dämpfung geschätzter Wert. Also nicht exakt.

Wie die das genau ermitteln weiß ich leider nicht. Ich glaube das wird direkt beim Ausbau gemacht.
Auf jeden Fall können sie im laufenden Betrieb (mit angeschlossener FritzBox) Werte zur Leitungsqualität emitteln.

Wenn aktuell Leitungen instabil laufen hängt das meist mit Vectoring zusammen, welches genutzt wird um Leitungsstörer abzumildern.
Manchmal reichen billige Netzteile, DLAN oder Amateurfunk aus um eine Leitungsinstabilität zu erzeugen.
 
FritzBox --> Internet --> DSL Informationen --> DSL

Dort befindet sich eine Liste mit allen Leitungsinformationen. Inklusive Länge und Dämpfung. Die Leitungslänge ist aber ein aus der Dämpfung geschätzter Wert. Also nicht exakt.
Hier mal die Screenshots, was da so zu sehen ist (Fritzbox 7490)... die Leitungslänge leider nicht. Ich vermute, die müsste so bei etwa 600m liegen.

Kann die Daten halt überhaupt nicht einschätzen, ob da Potential für ein bisschen Chiptuning ist oder ob es schon am Limit ist. :twisted:
 

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Bei mir gibt die Fritzbox unter der Dämpfung noch die ungefähre Leitungslänge an. 600m wäre aber schon echt weit und würde meiner Vermutung nach die 50 Mbit erklären.
Für 250 Mbit habe ich auf 2 Leitungen mit Vectoring < 200m. Ohne Vectoring waren es vorher 50 bzw. 100 Mbit.

Leitungswerte an sich sehen recht gut aus, Fehler sind noch im Rahmen würde ich sagen. Im Spektrum sind zwei temporäre Störer erkennbar, welche sich natürlich auf Fehler auswirken können.
Aber woher die kommen ist eine gute Frage. Netzteile, DLAN,...

Tunen kann man da i.d.R. nichts :D
Eventuell holt eine neuere FritzBox (7590) noch etwas mehr aus der Leitung raus (Vollsync bei 50.000) aber mehr wirst du wohl aktuell nicht tun können.
Ausser vielleicht mal freundlich bei der Telekom nachfragen was der Grund ist und ob es einen Weg gibt dir 100k anbieten zu können :)
Aber rein von den Werten Leitungskapazität und der groben Abschätzung auf 600m würde ich sagen: eher nicht.
 
Bei mir gibt die Fritzbox unter der Dämpfung noch die ungefähre Leitungslänge an. 600m wäre aber schon echt weit und würde meiner Vermutung nach die 50 Mbit erklären.
Für 250 Mbit habe ich auf 2 Leitungen mit Vectoring < 200m. Ohne Vectoring waren es vorher 50 bzw. 100 Mbit.

Leitungswerte an sich sehen recht gut aus, Fehler sind noch im Rahmen würde ich sagen. Im Spektrum sind zwei temporäre Störer erkennbar, welche sich natürlich auf Fehler auswirken können.
Aber woher die kommen ist eine gute Frage. Netzteile, DLAN,...

Tunen kann man da i.d.R. nichts :D
Eventuell holt eine neuere FritzBox (7590) noch etwas mehr aus der Leitung raus (Vollsync bei 50.000) aber mehr wirst du wohl aktuell nicht tun können.
Ausser vielleicht mal freundlich bei der Telekom nachfragen was der Grund ist und ob es einen Weg gibt dir 100k anbieten zu können :)
Aber rein von den Werten Leitungskapazität und der groben Abschätzung auf 600m würde ich sagen: eher nicht.

Der Punkt ist ja, 15m weiter auf der anderen Straßenseite werden 100k halt tatsächlich angeboten. Wahrscheinlich gibt es dort sogar ein paar Häuser die ein paar Meter mehr Entfernung haben (auf der anderen Straßenseite gibt es noch ein paar Häuser mehr - auf unserer Straßenseite sind wir das letzte Haus). Allerdings weiß ich nicht, wie relevant die Restlänge von der "Hauptleitung" unterm Bürgersteig bis in die Haushalte rein ist. Denn der Abzweig ist halt tatsächlich um die Straßenbreite geringer.

Von 50/10 auf 100/40 kostet ja nur ein 5er mehr im Monat. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn man es dann hinterher auf 70/30 oder sowas begrenzt, um die Stabilität zu gewährleisten. Wäre ja trotzdem ein Geschwindigkeitssprung um Faktor 3 (im Upload). Aber ob sowas bei so einem großen Laden wie der Telekom möglich ist? Gäbe bestimmt auch Kunden, die darum bitten und dann hinterher meckern, dass die bezahlten 100/40 ja gar nicht anliegen. ;)

Eines ist halt relativ sicher, denke ich - die Infrastruktur wird bei uns so schnell nicht mehr ausgebaut/verbessert, da das ja erst vor ein paar Jahren umfangreich passiert ist.


@Ursus: Die Grafik sieht bei mir ähnlich aus, nur die Distanz fehlt als Information...
 
Die 7490 kann kein 35b, vielleicht hast du auf deiner Leitung deswegen schon ein Fallback auf 17a.
Am besten mal mit einer FRITZ!box testen, die auch supervectoring kann, denn damit hast du mehr Bandbreite bei kurzen Leitungen oder dieselbe Bandbreite bei gleichzeitig längeren Leitungen.

Grob liegt die Grenze bei etwa 500m, je nachdem wie die Kabel verbuddelt wurden, kann so ein Unterschied bei Nachbarhäusern schon mal vorkommen.

@csl_micha der Upload ist aber auch lahmer scheiß :biggrin:
 
Die 7490 kann kein 35b, vielleicht hast du auf deiner Leitung deswegen schon ein Fallback auf 17a.
Am besten mal mit einer FRITZ!box testen, die auch supervectoring kann, denn damit hast du mehr Bandbreite bei kurzen Leitungen oder dieselbe Bandbreite bei gleichzeitig längeren Leitungen.

Grob liegt die Grenze bei etwa 500m, je nachdem wie die Kabel verbuddelt wurden, kann so ein Unterschied bei Nachbarhäusern schon mal vorkommen.

@csl_micha der Upload ist aber auch lahmer scheiß :biggrin:
Nur, dass wir uns nicht missverstehen: Die Leitung ist ja für eine 50MBit Leitung prinzipiell top! Speed liegt eigentlich immer voll an und ist super stabil (ich mach ja Simracing und da ist Stabilität das wichtigste). Da kann ich also gar nicht meckern. Ich würde halt nur gerne upgraden, wenn die Möglichkeit bestünde. Aber beim Verfügbarkeitscheck geht es halt nur bei allen Nachbarn außer uns. Mit dem Router kann das aber ja erstmal nichts zu tun haben.
 
Es gibt einfach viele ausschlaggebende bzw. beeinflussende Faktoren.

Das kann auch an der Hausinstallation, schlechten Werten / Eigenschaften der TAE Dose, Stecker, o.ä. liegen. Das herauszufinden gestaltet sich schwierig.
Die Zeile "Leitungskapazität" in den DSL Details der Fritzbox zeigt die maximale Leistung die die Fritzbox auf deiner Leitung für möglich hält.

Vectoring / Super-Vectoring kann man in der FB nicht umschalten. Das handelt die Box automatisch mit dem DSLAM aus.
Für Supervectoring reicht die 7490 allerdings nicht und eine 7590 o.ä. wird benötigt.
Anhand der Leitungswerte werden 100Mbit aber auch mit SV knapp bzw. kaum möglich sein (lehne mich an dieser Stelle mal weit aus dem Fenster :D) und bei 600m Entfernung wird SV wahrscheinlich garnicht erst geschaltet.

Bei den größeren Geschwindigkeiten (50k+) vergibt die Telekom nur Verträge die den Anschluss auch erfüllen können.
Bei kleineren Verträgen (16k) werden auch sog. RAM Tarife vergeben, die die Geschwindigkeit jedes Mal neu verhandeln und somit auch kleinere Zwischenstufen möglich sind.

Bei der Telekom kenne ich tatsächlich kaum jemanden bei dem die Leitung nicht stabil läuft und falls doch hat das meist externe Gründe (Störer).
Das sind vor allem die Kabel Kunden (Shared-Medium) bei denen die Leitungskapazität stark schwankt und vor allem an Hochzeiten in den Abendstunden und an Wochenenden Kapazitäten stark abnehmen und die Raktion (Ping) stark ansteigt.

Mein Vorschlag: Rufe bei der Telekom an und frage was an deiner Leitung potentiell maximal möglich ist. Wenn dein Haus relativ modern und die Verkabelung korrekt ist wirst du wohl leider nicht mehr tun können.
 
Mein Vorschlag: Rufe bei der Telekom an und frage was an deiner Leitung potentiell maximal möglich ist. Wenn dein Haus relativ modern und die Verkabelung korrekt ist wirst du wohl leider nicht mehr tun können.
Wird wohl doch nichts anderes übrig bleiben. Die Frage ist, wie bekommt man jemand Kompetentes an die Strippe. :p First-Level-Support wird gewiss nach der Adresse fragen und mir dann das sagen, was ich eh schon weiß. Dass halt 50k verfügbar sind.

Haus ist fast 40 Jahre alt... aber die Nachbarhäuser, die 100k bekommen, sind noch älter und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass einer von denen den DSL-Anschluss mal modernisiert hat.
 
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