kingpin
Well-Known Member
Vor dem Lockdown habe ich gestern noch schnell die letzte Chance auf eine unkomplizierte Probefahrt genutzt und mich - wenn auch nur kurz - mit dem Cupra Formentor VZ beschäftigt, welcher ja das erste eigenständige Modell der neu geschaffenen Marke ist.
Ich fange mal mit der Karosserie an. Auf Bildern kommt der Formentor relativ bullig daher, wenn du direkt davor stehst ist das Auto in der Realität aber kaum größer als ein Kompakter. Ich bin ohnehin kein großer SUV-Freund, insofern ist das als Crossover konzipierte Auto ein noch hinnehmbarer Kompromiss. Entsprechend sind die Platzverhältnisse im Inneren, insbesondere auf der Rückbank hast du aufgrund des relativ langen Radstandes aber doch etwas mehr Platz als in der Golf-Klasse. Sitzriese sollte man aufgrund der etwas eingezogenen Dachlinie jedoch besser nicht sein, bis 1,80 m sollte das aber gut funktionieren. Die Übersichtlichkeit nach vorne ist trotz des recht hohen Vorderwagens gut (hier ist man als Sitzriese wieder im Vorteil ), nach hinten bzw. schräg hinten allerdings sieht man kaum etwas. Zum Glück ist serienmäßig eine RFK an Bord, die jedoch leider nicht unter dem Logo sitzt und somit auch leicht verschmutzen kann. Die im Innenraum verwendeten Materialien entsprechen natürlich nicht den allerhöchsten Premium-Ansprüchen, wirklich billig oder minderwertig wirkt hier jedoch nichts. Ich denke der Begriff "gehobener Durchschnitt" passt hier ganz gut, was angesichts des Preises auch total in Ordnung ist. Die Verarbeitung ist gut, es gibt kein Rappeln, Knistern, Klappern oder ähnliches.
Kommen wir zum interessanteren Teil, den Fahreindrücken. Befeuert wird der Formentor von dem bekannten 2.0 TSI aus dem Golf R mit 310 PS. Obwohl das Auto mit 2 Doppelendrohren daherkommt, ist es ein eher leises und unauffälliges Fahrzeug, der Begriff "Sound" hätte in diesem Satz wirklich nichts zu suchen. Das dürfte vermutlich einige Leute stören, ich selbst finde das jedoch überhaupt nicht schlimm. Das peinliche Rumgeprolle der Autoposer mit ihren gebraucht finanzierten AMGs etc. finde ich eher zum Fremdschämen. Im Cupra-Modus allerdings schaltet das DSG relativ hart runter und simuliert dabei Zwischengas, was das von den 7er GTIs bekannte Schaltfurzen hervorruft.
Mir ist eine gute Beschleunigung jedoch wichtiger, und diese liefert der Formentor VZ. Leider konnte ich witterungsbedingt nicht aufs Äußerste gehen, ein kurzer Ausflug auf den wenig befahrenen Westteil der A20 stand aber dennoch auf dem Programm. Der Formentor beschleunigt mühelos vom Beschleunigungsstreifen auf 200 (mehr habe ich mich bei unserem norddeutschen Schietwetter mit Sprühregen nicht getraut), bei höheren Drehzahlen dringt dann aber auch das Vierzylinder-Plärren deutlich durch. Andererseits ist das Angenehme an dem Motor aber auch, dass du ihn wie einen ganz normalen Allerweltshobel unaufgeregt durch den Stadtverkehr fahren kannst, wenn es gerade nicht möglich oder sinnvoll ist, viel Leistung abzurufen. Die Traktion auf den nassen Straßen ist durch den Allrad natürlich super, hohe Kurventempi habe ich aufgrund der Witterung jedoch lieber nicht ausprobiert. Da der als Crossover konzipierte Formentor aber nicht allzu hoch ist, liegt er jedoch recht stabil auf der Straße und neigt nicht zum SUV-typischen Wanken oder Taumeln. Der Verbrauch auf meiner Testfahrt (10 km Stadt, 20 km Landstraße, 20 km Autobahn) lag laut BC bei 11,4 l. Bei "normaler" Fahrweise erscheint ein Durchschnittswert von knapp unter 10 l realistisch.
Mein Fazit: Wer mit dem Crossover-Konzept leben kann, findet hier innerhalb des VW-Konzerns eine gute Alternative zu den mittlerweile deutlich entfeinerten Modellen der Stamm-Marke, welche ihre teils recht hohen Kaufpreise kaum noch rechtfertigen können. Mit 310 PS ausreichend motorisiert, bringt bereits das Grundmodell des Formentor VZ eine sehr umfangreiche Serienausstattung mit, so dass die Aufpreisliste entsprechend kurz ausfällt. Daraus resultiert ein jedenfalls für mein Dafürhalten anständiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich werde das Modell auf jeden Fall im Auge behalten.
Ich fange mal mit der Karosserie an. Auf Bildern kommt der Formentor relativ bullig daher, wenn du direkt davor stehst ist das Auto in der Realität aber kaum größer als ein Kompakter. Ich bin ohnehin kein großer SUV-Freund, insofern ist das als Crossover konzipierte Auto ein noch hinnehmbarer Kompromiss. Entsprechend sind die Platzverhältnisse im Inneren, insbesondere auf der Rückbank hast du aufgrund des relativ langen Radstandes aber doch etwas mehr Platz als in der Golf-Klasse. Sitzriese sollte man aufgrund der etwas eingezogenen Dachlinie jedoch besser nicht sein, bis 1,80 m sollte das aber gut funktionieren. Die Übersichtlichkeit nach vorne ist trotz des recht hohen Vorderwagens gut (hier ist man als Sitzriese wieder im Vorteil ), nach hinten bzw. schräg hinten allerdings sieht man kaum etwas. Zum Glück ist serienmäßig eine RFK an Bord, die jedoch leider nicht unter dem Logo sitzt und somit auch leicht verschmutzen kann. Die im Innenraum verwendeten Materialien entsprechen natürlich nicht den allerhöchsten Premium-Ansprüchen, wirklich billig oder minderwertig wirkt hier jedoch nichts. Ich denke der Begriff "gehobener Durchschnitt" passt hier ganz gut, was angesichts des Preises auch total in Ordnung ist. Die Verarbeitung ist gut, es gibt kein Rappeln, Knistern, Klappern oder ähnliches.
Kommen wir zum interessanteren Teil, den Fahreindrücken. Befeuert wird der Formentor von dem bekannten 2.0 TSI aus dem Golf R mit 310 PS. Obwohl das Auto mit 2 Doppelendrohren daherkommt, ist es ein eher leises und unauffälliges Fahrzeug, der Begriff "Sound" hätte in diesem Satz wirklich nichts zu suchen. Das dürfte vermutlich einige Leute stören, ich selbst finde das jedoch überhaupt nicht schlimm. Das peinliche Rumgeprolle der Autoposer mit ihren gebraucht finanzierten AMGs etc. finde ich eher zum Fremdschämen. Im Cupra-Modus allerdings schaltet das DSG relativ hart runter und simuliert dabei Zwischengas, was das von den 7er GTIs bekannte Schaltfurzen hervorruft.
Mir ist eine gute Beschleunigung jedoch wichtiger, und diese liefert der Formentor VZ. Leider konnte ich witterungsbedingt nicht aufs Äußerste gehen, ein kurzer Ausflug auf den wenig befahrenen Westteil der A20 stand aber dennoch auf dem Programm. Der Formentor beschleunigt mühelos vom Beschleunigungsstreifen auf 200 (mehr habe ich mich bei unserem norddeutschen Schietwetter mit Sprühregen nicht getraut), bei höheren Drehzahlen dringt dann aber auch das Vierzylinder-Plärren deutlich durch. Andererseits ist das Angenehme an dem Motor aber auch, dass du ihn wie einen ganz normalen Allerweltshobel unaufgeregt durch den Stadtverkehr fahren kannst, wenn es gerade nicht möglich oder sinnvoll ist, viel Leistung abzurufen. Die Traktion auf den nassen Straßen ist durch den Allrad natürlich super, hohe Kurventempi habe ich aufgrund der Witterung jedoch lieber nicht ausprobiert. Da der als Crossover konzipierte Formentor aber nicht allzu hoch ist, liegt er jedoch recht stabil auf der Straße und neigt nicht zum SUV-typischen Wanken oder Taumeln. Der Verbrauch auf meiner Testfahrt (10 km Stadt, 20 km Landstraße, 20 km Autobahn) lag laut BC bei 11,4 l. Bei "normaler" Fahrweise erscheint ein Durchschnittswert von knapp unter 10 l realistisch.
Mein Fazit: Wer mit dem Crossover-Konzept leben kann, findet hier innerhalb des VW-Konzerns eine gute Alternative zu den mittlerweile deutlich entfeinerten Modellen der Stamm-Marke, welche ihre teils recht hohen Kaufpreise kaum noch rechtfertigen können. Mit 310 PS ausreichend motorisiert, bringt bereits das Grundmodell des Formentor VZ eine sehr umfangreiche Serienausstattung mit, so dass die Aufpreisliste entsprechend kurz ausfällt. Daraus resultiert ein jedenfalls für mein Dafürhalten anständiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich werde das Modell auf jeden Fall im Auge behalten.