Hallo.
Vieleicht trifft diese Art von Fahrzeug nicht so ganz euren Nerv, allerdings waren die Tage mit dem Wagen für mich ein interessantes Erlebniss, konnte ich doch einen schönen Vergleich zu meinem Polo 6nf ziehen, auf den ich auch immer wieder eingehen werde.
Also, bei dem von mir gefahrenen Fahrzeug handelt es sich, wie man dem Titel entnehmen kann, um einen Polo 6C der neuesten Generation.
Die Besonderheit daran, und was den Wagen für mich interessant gemacht hat, war dabei der Motor.
Hier haben wir einen 1 Liter 3 Zylinder mit 75 PS. Klar, sorgt der nicht für Freudentränen beim beschleunigen, aber ich habe mich schon lange gefragt, wie sich so ein Dreizylinder fährt und darauf möchte ich auch direkt als erstes eingehen.
Mein Polo hat einen 1.4 Liter Vierzylinder mit 60PS. Auch eher langsam, allerdings hätte ich durch das Plus an Gewicht und den geringeren Hubraum eher erwartet, daß sich der Neue in Sachen Durchzug geschlagen geben muss, dem aber nicht so war.
Der 1 Liter lässt sich im unteren bis mittleren Drehzahlbereich sehr schön fahren und fühlt sich dabei verhältnissmässig kräftig an.
Wenn man ihn allerdings ausdreht, geht ihm sehr schnell die Puste aus, trotz das er locker 1000u/min höher dreht.
Erwartet hätte ich es ja andersherum, nämlich daß der 1 Liter seine Kraft eher aus der Drehzahl bezieht, doch im Gegenteil, er war in jeder Lebenslage etwas spritziger als mein alter Polo, wobei die Unterschiede in absoluten Zahlen eher gering sein dürften.
So, aber ein für mich wichtiger Punkt, war eindeutig der Klang.
Und der fetzt!
Mir macht das kernige Geräusch des Kleinen sehr viel Spass, denn nach so langer Zeit finde ich die ganzen Alltagsvierzylinder eher öde bis nervig. So war das eine sehr willkommene Abwechslung!
Sicher läuft der Motor etwas rauer, was beim direkten Umstieg auch deutlich auffällt, aber das ist nichts, womit ich nicht leben könnte.
Allerdings fand ich es erstaunlich schwer, saubere Ganganschlüsse zu finden.
Die Drehzahl fällt bei dem Motor so unfassbar langsam ab, daß man beim normalen schalten den nächsten Gang immer mit Drehzahlüberschuss reinschleifen lässt.
Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll, aber sowas kannte ich noch gar nicht, nicht einmal bei Dieselmotoren.
Dann mache ich mal mit dem Verbrauch weiter.
Mein Polo wird nicht übermäßig geschont, viel Landstrasse mit Überholen wo es geht, resultiert in:
Bei dem Neuen lag ich die 4 Tage im Schnitt allerdings bei 6,6 Litern, obwohl er noch viel mehr Feuer bekommen hat.
Also bei normalem Gebrauch steht dann sicherlich problemlos die 5 vor dem Komma.
Kommen wir schnell zum Rest:
Der Wagen hatte diverse nette Sonderaustattungen wie Start-Stopp-Automatik, Berganfahrhilfe, Sitzheizung, autom. abblendender Innenspiegel, PDC, Bordcomputer mit Touchscreenfunktion und Chrom-Paket (?).
Alles recht sinnvoll, vor allem das PDC, da der Wagen im Generationenvergleich enorm an Übersichtlichkeit eingebüßt hat.
Das Heckfenster ist kaum mehr eine Schießnische, A- und C-Säule sind gefühlt doppelt so breit und sämtliche Spiegel wirken viel kleiner.
Der Innenraum ist ganz hübsch, wobei es natürlich Klassenüblich eher spartanisch zugeht.
Jetzt sind mittlerweile auch bei den Allerweltsmodellen die Lenkräder abgeflacht, was mich aber in keinster Weise gestört hat. Dennoch ist es irgendwie überflüssig.
Das Lenkrad an sich ist recht dick, fühlt sich aber sehr nach Plastik an. Sämtliche Knöpfe in der Mittelkonsole geben gute Rückmeldung und machen keinen laberigen Eindruck.
Auch gefällt mir, daß hier nicht mehr dieser Softlack verarbeitet wird, der in allen älteren VW-Modellen nur damit beschäftigt ist, sich langsam und hässlich zu verabschieben.
Die Seriensitze sind eine ordentliche Verbesserung, aber nach wie vor keine Offenbarung.
Gut, aber wenn man einmal BMW's Komfortsitze kennengelernt hat, dann hat man automatisch andere Ansprüche, die sich in dieser Fahrzeugklasse nicht einmal im Ansatz realisieren lassen.
/e: Wichtig finde ich noch zu erwähnen, daß man viel zu hoch sitzt. Ganz runtergedreht habe ich mich immernoch wie in einem Bulli gefühlt. Ebenfalls leider ein dickes Minus!
Ein riesen Problem wird es, wenn man aus so einem Kleinwagen einen 5-Türer macht. Ein- und Aussteigen wird für normalgroße Menschen zum Stresstest. Einfach ein No-Go sich da rein und raus zu drängeln.
Nun, was den Wagen aber ultimativ unbrauchbar macht (zumindest für mich), ist der eingeengte Fußraum.
Mein rechtes Knie drückt die ganze Zeit sehr unangenehm gegen die Mittelkonsole und, obwohl ich das Problem auch in anderen Autos habe, führt das hier nach einiger Zeit zu ziemlichen Schmerzen, was sich einfach aufgrund der scharfen Kante erklären lässt, die dort entlang läuft. Ich habe schon viel experimentiert, aber ich habe keine wirkliche Lösung gefunden, da ich anscheinend einfach das Gegenteil eines Sitzriesen bin.
Das Fahrgefühl ist durchwachsen, wobei es witzig ist, wie ähnlich sich die ganzen modernen Autos anfühlen.
Jede Interaktion mit dem Wagen fühlt sich für mich seltsam und künstlich an, wobei es sicherlich dem Komfort im Alltag entgegenkommt.
Allerdings mag ich es, zumindest ein bisschen zu spüren was mit dem Wagen passiert, wobei das allgemein eher out zu sein scheint.
Die ganze Bedienung ist eher Spielzeugartig und eben einfach tot. Gangwahl, Kupplung, Bremse, Lenkung und Schaltung sind derart leichtgängig, daß man sich kaum mit dem Fahrzeug verbunden fühlt.
Rückmeldung bekommt man höchstens durch das Fahrwerk, kommen kurze Stösse doch leicht polternd durch, aber allgemein wirkt es sehr souverän im Vergleich zu meinem Polo.
Bei Landstrassentempo und durch die Kurven fühlt es sich einfach ein paar Klassen hochwertiger an, hier merkt man den Fortschritt genauso wie bei den Bremsen.
Diese packen auch sehr vehement zu, wobei sich der Druckpunkt auch eher erahnen, als erfühlen lässt.
Die Lenkung ist im Stand sehr leichtgängig, wird bei höheren Geschwindigkeiten dann allerdings zu straff und in jedem Fall mit exakt Null Gefühl oder Rückmeldung.
Naja gut, ich werde meinen Wagen auch erstmal weiterfahren. Für die Zukunft muss ich doch nach eher "erwachseneren" Autos Ausschau halten, wobei ich die Grösse vom Polo eigentlich für meine Stadt hier als ideal erachte.
Was ich hier für Einpark-Akrobatie veranstalten muss, um überhaupt einen Parkplatz zu bekommen...
Schon mit einem e46 wäre ich da heillos aufgeschmissen, wobei der aber von den gewünschten Fahreigenschaften eher meinen Ansprüchen gerecht wird.
An alle die sich durch mein Geschreibsel gearbeitet haben: Frohes Fest und guten Rutsch.
Vieleicht trifft diese Art von Fahrzeug nicht so ganz euren Nerv, allerdings waren die Tage mit dem Wagen für mich ein interessantes Erlebniss, konnte ich doch einen schönen Vergleich zu meinem Polo 6nf ziehen, auf den ich auch immer wieder eingehen werde.
Also, bei dem von mir gefahrenen Fahrzeug handelt es sich, wie man dem Titel entnehmen kann, um einen Polo 6C der neuesten Generation.
Die Besonderheit daran, und was den Wagen für mich interessant gemacht hat, war dabei der Motor.
Hier haben wir einen 1 Liter 3 Zylinder mit 75 PS. Klar, sorgt der nicht für Freudentränen beim beschleunigen, aber ich habe mich schon lange gefragt, wie sich so ein Dreizylinder fährt und darauf möchte ich auch direkt als erstes eingehen.
Mein Polo hat einen 1.4 Liter Vierzylinder mit 60PS. Auch eher langsam, allerdings hätte ich durch das Plus an Gewicht und den geringeren Hubraum eher erwartet, daß sich der Neue in Sachen Durchzug geschlagen geben muss, dem aber nicht so war.
Der 1 Liter lässt sich im unteren bis mittleren Drehzahlbereich sehr schön fahren und fühlt sich dabei verhältnissmässig kräftig an.
Wenn man ihn allerdings ausdreht, geht ihm sehr schnell die Puste aus, trotz das er locker 1000u/min höher dreht.
Erwartet hätte ich es ja andersherum, nämlich daß der 1 Liter seine Kraft eher aus der Drehzahl bezieht, doch im Gegenteil, er war in jeder Lebenslage etwas spritziger als mein alter Polo, wobei die Unterschiede in absoluten Zahlen eher gering sein dürften.
So, aber ein für mich wichtiger Punkt, war eindeutig der Klang.
Und der fetzt!
Mir macht das kernige Geräusch des Kleinen sehr viel Spass, denn nach so langer Zeit finde ich die ganzen Alltagsvierzylinder eher öde bis nervig. So war das eine sehr willkommene Abwechslung!
Sicher läuft der Motor etwas rauer, was beim direkten Umstieg auch deutlich auffällt, aber das ist nichts, womit ich nicht leben könnte.
Allerdings fand ich es erstaunlich schwer, saubere Ganganschlüsse zu finden.
Die Drehzahl fällt bei dem Motor so unfassbar langsam ab, daß man beim normalen schalten den nächsten Gang immer mit Drehzahlüberschuss reinschleifen lässt.
Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll, aber sowas kannte ich noch gar nicht, nicht einmal bei Dieselmotoren.
Dann mache ich mal mit dem Verbrauch weiter.
Mein Polo wird nicht übermäßig geschont, viel Landstrasse mit Überholen wo es geht, resultiert in:
Bei dem Neuen lag ich die 4 Tage im Schnitt allerdings bei 6,6 Litern, obwohl er noch viel mehr Feuer bekommen hat.
Also bei normalem Gebrauch steht dann sicherlich problemlos die 5 vor dem Komma.
Kommen wir schnell zum Rest:
Der Wagen hatte diverse nette Sonderaustattungen wie Start-Stopp-Automatik, Berganfahrhilfe, Sitzheizung, autom. abblendender Innenspiegel, PDC, Bordcomputer mit Touchscreenfunktion und Chrom-Paket (?).
Alles recht sinnvoll, vor allem das PDC, da der Wagen im Generationenvergleich enorm an Übersichtlichkeit eingebüßt hat.
Das Heckfenster ist kaum mehr eine Schießnische, A- und C-Säule sind gefühlt doppelt so breit und sämtliche Spiegel wirken viel kleiner.
Der Innenraum ist ganz hübsch, wobei es natürlich Klassenüblich eher spartanisch zugeht.
Jetzt sind mittlerweile auch bei den Allerweltsmodellen die Lenkräder abgeflacht, was mich aber in keinster Weise gestört hat. Dennoch ist es irgendwie überflüssig.
Das Lenkrad an sich ist recht dick, fühlt sich aber sehr nach Plastik an. Sämtliche Knöpfe in der Mittelkonsole geben gute Rückmeldung und machen keinen laberigen Eindruck.
Auch gefällt mir, daß hier nicht mehr dieser Softlack verarbeitet wird, der in allen älteren VW-Modellen nur damit beschäftigt ist, sich langsam und hässlich zu verabschieben.
Die Seriensitze sind eine ordentliche Verbesserung, aber nach wie vor keine Offenbarung.
Gut, aber wenn man einmal BMW's Komfortsitze kennengelernt hat, dann hat man automatisch andere Ansprüche, die sich in dieser Fahrzeugklasse nicht einmal im Ansatz realisieren lassen.
/e: Wichtig finde ich noch zu erwähnen, daß man viel zu hoch sitzt. Ganz runtergedreht habe ich mich immernoch wie in einem Bulli gefühlt. Ebenfalls leider ein dickes Minus!
Ein riesen Problem wird es, wenn man aus so einem Kleinwagen einen 5-Türer macht. Ein- und Aussteigen wird für normalgroße Menschen zum Stresstest. Einfach ein No-Go sich da rein und raus zu drängeln.
Nun, was den Wagen aber ultimativ unbrauchbar macht (zumindest für mich), ist der eingeengte Fußraum.
Mein rechtes Knie drückt die ganze Zeit sehr unangenehm gegen die Mittelkonsole und, obwohl ich das Problem auch in anderen Autos habe, führt das hier nach einiger Zeit zu ziemlichen Schmerzen, was sich einfach aufgrund der scharfen Kante erklären lässt, die dort entlang läuft. Ich habe schon viel experimentiert, aber ich habe keine wirkliche Lösung gefunden, da ich anscheinend einfach das Gegenteil eines Sitzriesen bin.
Das Fahrgefühl ist durchwachsen, wobei es witzig ist, wie ähnlich sich die ganzen modernen Autos anfühlen.
Jede Interaktion mit dem Wagen fühlt sich für mich seltsam und künstlich an, wobei es sicherlich dem Komfort im Alltag entgegenkommt.
Allerdings mag ich es, zumindest ein bisschen zu spüren was mit dem Wagen passiert, wobei das allgemein eher out zu sein scheint.
Die ganze Bedienung ist eher Spielzeugartig und eben einfach tot. Gangwahl, Kupplung, Bremse, Lenkung und Schaltung sind derart leichtgängig, daß man sich kaum mit dem Fahrzeug verbunden fühlt.
Rückmeldung bekommt man höchstens durch das Fahrwerk, kommen kurze Stösse doch leicht polternd durch, aber allgemein wirkt es sehr souverän im Vergleich zu meinem Polo.
Bei Landstrassentempo und durch die Kurven fühlt es sich einfach ein paar Klassen hochwertiger an, hier merkt man den Fortschritt genauso wie bei den Bremsen.
Diese packen auch sehr vehement zu, wobei sich der Druckpunkt auch eher erahnen, als erfühlen lässt.
Die Lenkung ist im Stand sehr leichtgängig, wird bei höheren Geschwindigkeiten dann allerdings zu straff und in jedem Fall mit exakt Null Gefühl oder Rückmeldung.
Naja gut, ich werde meinen Wagen auch erstmal weiterfahren. Für die Zukunft muss ich doch nach eher "erwachseneren" Autos Ausschau halten, wobei ich die Grösse vom Polo eigentlich für meine Stadt hier als ideal erachte.
Was ich hier für Einpark-Akrobatie veranstalten muss, um überhaupt einen Parkplatz zu bekommen...
Schon mit einem e46 wäre ich da heillos aufgeschmissen, wobei der aber von den gewünschten Fahreigenschaften eher meinen Ansprüchen gerecht wird.
An alle die sich durch mein Geschreibsel gearbeitet haben: Frohes Fest und guten Rutsch.
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