Zukunft der deutschen Automobilindustrie

3 der 4 genannten Firmen befinden sich aber auf Talfahrt.
Für mich ist IT/Internet ein wenig wie die Goldrausch Zeit, es hat ein paar wenige extrem reich gemacht, nachhaltig war es trotzdem nicht.

Es gibt so viele Firmen, die werden gehypt und mit fragwürdigen Investitionen gepusht um danach im Niemansland zu verschwinden.


Ich behaupte mal, unsere Industrie produziert nachhaltiger, weil es Produkte zum Anfassen sind und nicht nur aus 1en und 0en bestehen.

Technologie wandert ja immer durch verschiedene Phasen. Early adopter, fast followers etc.

In der IT sehen wir gerade eine Entwicklung von eigener Hardware hin zur Cloud (Computing aus der Steckdose). Damit wird die Technologie einem Grunderzeugnis. Mit dem ist nicht mehr das GROSSE Geld zu machen, aber es ist noch etwas Geld zu machen (wie mit Strom, Wasser, etc....).

Beispiele aus der Vergangenheit sind z.B. die Verbreitung von Elektrizität. Am Anfang brauchte man Ingenieure die dafür sorgen, dass man überhaupt Strom hat als Unternehmen.
Danach gabs überall Strom für jeden. Brauchten wir weniger Ingenieure? Nein, mehr: Denn die Anwendungsmöglichkeiten hatten sich vervielfältigt.

Das gleiche passiert aktuell mit “der Cloud” und in naher Zukunft wird es mit Software Services passieren: Warum braucht jede Bank/Versicherung/Steuerberatung/... ihr eigenes System oder ihre eigene Implementierung eines Systems, wenn die grundlegenden Services bei allen mehr oder weniger gleich sind?
Das lässt sich weiter treiben zu allem was Unternehmen mit Software machen, was nicht zur Differenzierung ihrer Wertschöpfung von der Konkurrenz beiträgt. Kooperation zwischen Autoherstellern zu Motorsteuerung und Autopilot z.B.

Solche Standarisierung schafft Raum für Innovation. Wir befinden uns gerade am Anfang einer sehr spannenden neuen Phase der Industriealisierung und Wertschöpfung.
 
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leider nur 5.000km pro Jahr :no_sad:
Grüße Lars

Ein Mehrkilometer kostet aber nur 5,16 Cent brutto! Wenn man nun statt 5.000 = 10.000 km im Jahr fährt, kostet das gerade mal 258,00 Euro (also in etwa eine Monatsrate) mehr.

Ist trotzdem noch ein sehr gutes Angebot. In den 18 Monaten kann man sich schon mal mit der E-Technik vertraut machen. Hier die Kostenrechnung:

Fahrzeugklasse: Kompaktwagen
Fahrzeugart: Neuwagen
Preisangaben: brutto (inkl. Umsatzsteuer)
Listenpreis des Herstellers: 51.660,00 Euro
Laufzeit: 18 Monate
Leasingrate: 239,00 Euro
Sonderzahlung: 0,00 Euro
Überführungskosten: 849,00 Euro
Gesamtkosten Leasing inkl. Sonderzahlung und Überführungskosten: 5.151,00 Euro
Leasingrate Gesamtkosten: 286,17 Euro
Leasingfaktor Gesamtkosten: 0,55
Nettodarlehensbetrag: 38.888,00 Euro
Effektiver Jahreszins: 5,22 %
Sollzins gebunden p.a.: 5,10 %
Mehrkilometer Kosten: 5,16 Cent/km
Minderkilometer Kosten: 7,74 Cent/km
 
Netzfund, Autor Martin Motl:

»Aktuell beträgt die Spitzenlast im deutschen Stromnetz 80 GW, womit die maximale gesicherte Leistung von 90 GW auch fast ausgeschöpft ist. Das bedeutet übrigens auch, dass eine Abschaltung von 20 Kohlekraftwerken (wie von den Grünen gefordert) vollkommen unmöglich ist.

Ein Tesla Supercharger hat jetzt eine Ladeleistung von 120 kW. Das bedeutet: sämtliche deutschen Kraftwerke können maximal 670.000 Tesla Supercharger gleichzeitig aufladen. Aber auch nur dann, wenn ansonsten im ganzen Land alle Lichter und Computer aus sind, alle Geschäfte, Krankenhäuser und Polizeireviere dichtmachen und alle Maschinen stillstehen. Realistischerweise kann man mit unserem Kraftwerkspark nie mehr als 100.000 Tesla Supercharger gleichzeitig aufladen.

Um den gesamten Verkehr in Deutschland zu elektrifizieren, bräuchte man ne Leistung von 500 – 1000 GW, also 10 Mal mehr als wir jetzt haben. Wie soll das in diesem Jahrhundert jemals klappen? Daher bleibt nur, Supercharger zu verbieten und lediglich langsam ladende Stromer zu erlauben. Dann könnte man mit unserem Kraftwerkspark zumindest 500.000 E-Autos gleichzeitig aufladen. Das dauert halt dann immer die ganze Nacht. Mehr als 3 Millionen E-Autos wird es in Deutschland daher niemals geben, weil sonst immer die meisten leergefahren rumstehen und mangels Leistung im Stromnetz nicht aufgeladen werden können. Wenn man Schnelllader erlaubt, wäre es sogar nur ein Bruchteil davon.

Interessant auch der Vergleich mit dem konventionellen Tankstellennetz. Die Energiedichte von Benzin liegt bei 12,8 kWh pro kg. Eine Tankgeschwindigkeit von 32 Litern pro Minute ist Standard bei deutschen Tankstellen. 1 Liter Benzin wiegt 750 Gramm. Damit kriegt eine stinknormale Zapfsäule eine Energie von 307,2 kWh pro Minute in einen Benziner rein. Das ist eine Leistung von 18,4 MW. In Deutschland gibt es ca. 150k Zapfsäulen. Wenn die alle gleichzeitig laufen, haben sie also eine Leistung von 2.760 GW. Alle deutschen Kraftwerke haben jedoch wie gesagt nur eine gesamte gesicherte Leistung von 90 GW – 30 Mal weniger. Und die Kraftwerke müssen ja auch noch andere Stromkunden bedienen. D. h. mit Kraftstoff kann man deutsche Autos mindestens 100 Mal einfacher betanken als mit Strom.«
 
Ist doch eigentlich ganz einfach die Rechnung, ich mal mal ne "Milchmädchenrechnung" auf :biggrin2::

weil ich grad auf die schnelle 2016 gefunden habe:
Strommenge 2016: ~550TWh
Strommenge

Verbrauchte Kraftstoffmengen Verkehr:
25 Milliarden l Benzin
20 Milliarden l Diesel
Straßenverkehr Spritverbrauch

ganz vereinfacht: 45Milli. L Benzin * 12,8kWh *0,75 / 1000.000.000 ~ 430 TWh (unterschiedl. Energiedichten mal außen vor gelassen)
Dazu die bessere Energieeffizienz, angenommen Benziner/Diesel i.M. bei ca. 30%?, E-Autos bei 70-80%? (unter Berücksichtigung Ladeverluste etc...)
430/2,5=170TWh

Also, wenn der komplette Straßenverkehr elektrifiziert werden soll so bräuchte man durchaus "etwas" mehr Strom:zwinker:

Den angesprochene Punkt der schnellen Verfügbarkeit mal aussen vor gelassen, der die Sache ja nicht vereinfacht (auch wenn weder alle Zapfsäulen gleichzeitig bedient werden noch alle E-Autos alle gleichzeitig laden (zumindest tagsüber:biggrin:)
 
Ich frag mich immer, warum solche Autoren nie denken bevor sie schreiben.

Ist es denn verpflichtend, dass alle Teslas (oder E Autos) gleichzeitig laden? Eher nicht.
Ganz im Gegenteil können E Autos (vielmehr die Batterien) zu einer intelligenten Netzsteuerung beitragen.

In der Realität lade ich beispielsweise zu mehr als 95% der Zeit AC. Immer wenn der Wagen steht und Strom da ist. Die restlichen 5% sind dann Supercharger und mal hier und da eine CCS Säule.

EDIT: Bezog sich auf @SpeedIng80 s Beitrag.
 
Ja, vermutlich.
Ging mir auch nur um eine ungefähre Größenordnung/Einschätzung ob es überhaupt möglich wäre die Energie, die jetzt per Benzin/Diesel gestellt wird durch Strom bereit zu stellen...

Die Frage ist auch, wird das zu viel produzierte verkauft und somit verbraucht oder ist es einfach "über"?
 
Ja, vermutlich.
Ging mir auch nur um eine ungefähre Größenordnung/Einschätzung ob es überhaupt möglich wäre die Energie, die jetzt per Benzin/Diesel gestellt wird durch Strom bereit zu stellen...

Die Frage ist auch, wird das zu viel produzierte verkauft und somit verbraucht oder ist es einfach "über"?
Wird zum größten Teil günstig verkauft bis verschenkt. Also ins Ausland.

Ich war vor kurzem zu dem Thema auf einer Podiumsdiskussion, u.a. mit einem Vorstand von Amprion. Da war Konsens, dass ein jährlicher Zuwachs an e Fahrzeugen im Bereich ca. einer Million kein Problem darstellen würde. Und das ist ja deutlich ambitioniert gegriffen. Außer Tesla existiert ja kein ernstzunehmender Konkurrent.
 
Ich frag mich immer, warum solche Autoren nie denken bevor sie schreiben.

Ist es denn verpflichtend, dass alle Teslas (oder E Autos) gleichzeitig laden? Eher nicht.
Ganz im Gegenteil können E Autos (vielmehr die Batterien) zu einer intelligenten Netzsteuerung beitragen.

In der Realität lade ich beispielsweise zu mehr als 95% der Zeit AC. Immer wenn der Wagen steht und Strom da ist. Die restlichen 5% sind dann Supercharger und mal hier und da eine CCS Säule.

EDIT: Bezog sich auf @SpeedIng80 s Beitrag.

Und wie gut hast du jetzt nachgedacht vorm Schreiben: Die Größenordnungen sind durchaus plausibel, und zeigen auf, dass bei weitem nicht so viele Elektroautos wie heutige Verbrenner auf den Straßen unterwegs sein können. In Deutschland wohlgemerkt, bspw. China traue ich es mit ihren AKWs durchaus zu, ausreichend Energie zum flexiblen Laden bereitzustellen. Aber wir reduzieren ja auch noch immer weiter...
 
Ich frag mich immer, warum solche Autoren nie denken bevor sie schreiben.

Ist es denn verpflichtend, dass alle Teslas (oder E Autos) gleichzeitig laden? Eher nicht.
Ganz im Gegenteil können E Autos (vielmehr die Batterien) zu einer intelligenten Netzsteuerung beitragen.

In der Realität lade ich beispielsweise zu mehr als 95% der Zeit AC. Immer wenn der Wagen steht und Strom da ist. Die restlichen 5% sind dann Supercharger und mal hier und da eine CCS Säule.

EDIT: Bezog sich auf @SpeedIng80 s Beitrag.

Deine Theorie benötigt aber an jedem Parkplatz, wo das Auto länger steht eine Lademöglichkeit.
Wie soll die Infrastruktur auch nur ansatzweise dafür gebaut werden?
An Autobahntankstellen wird man früher oder später sehr starke Supercharger brauchen. Auch wenn wir die LKWs auf die Schiene bringen könnten.
Man hat trotzdem Verkehr auf den Straßen, der in kurzer Zeit geladen oder zumindest zwischengeladen werden muss.
Kurzes Szenario. Du musst 300 km fahren. Auto konnte nachts nicht ganz geladen werden, weil intelligentes Lademangement. Das heiß nach 150 km fährst du an die "Tankstelle" auf der BAB.
Stöpselst dich ein und die Tanke sagt: "Sorry Brudi, kannst jetzt nicht laden. Deine Ladefenster beginnt erst in einer Stunde."

Heißt deine Idee ist zwar gut, aber wenn wir auch nur noch ansatzweise individual Verkehr haben wollen brauchen wir mehr Power!

Das ist die verbrauchte Menge. Die produzierte (vielleicht kann @3kleineMarder da mal was zu sagen) liegt deutlich darüber.

Ich hab jetzt nur Zahlen für 2017 gefunden. 2018 gibt es noch nicht. Wird aber wegen dem Sommer interessant.
Bruttostromerzugung: 654 TWh
Brottostromverbrauch: 600 TWh

Wir haben ein bisschen mehr produziert, als wir verbraucht haben.
Problem dabei. Wir produzieren den Überschuss hauptsächlich mittags. Nachts wäre für E-Autos besser.
Klar, kann man speichern. Aber mit Akku-Farmen, kriegt man die Menge zusätzlich nicht so einfach hin.
Pumpspeicherkraftwerke wären eine Idee. Dürfen aber nicht gebaut werden. (Kurze Randnotiz: Es gibt atm 15 potentielle und sinnvolle Standorte in Süddeutschland (Berge und so) für PSWs. Gebaut werden darf 1!)

Nord-Süd-Link. Längst überfällig. Wird nicht gebaut.
Jetzt kommt abe rnicht mit dem Märchen, dass man den nicht braucht. Doch. Braucht man. Man kann nicht dezentral so viel Energie produzieren, wie wir in Zukunft brauchen.

Man darf nicht vergessen, dass wir bis 2039 fast 60 % unserer jetzigen Energieversorgung (im ersten Ansatz) mal ersatzlos streichen.
Dazu kommt, dass in den nächsten 1 bis 2 Jahren immer mehr Windkraftanlagen stillgelegt werden, weil sie aus der Förderung fallen und mehr im Unterhalt kosten, als sie erzeugen, bzw. durch die Erzeugung verdienen.
Alte kleine Anlagen darf man seit neustem auch nicht mehr so einfach durch größere ersetzen. Die Hürden zum Bau neuer Anlagen werden eh immer größer. Lose-Lose Situation quasi.


Wird zum größten Teil günstig verkauft bis verschenkt. Also ins Ausland.

Ich war vor kurzem zu dem Thema auf einer Podiumsdiskussion, u.a. mit einem Vorstand von Amprion. Da war Konsens, dass ein jährlicher Zuwachs an e Fahrzeugen im Bereich ca. einer Million kein Problem darstellen würde. Und das ist ja deutlich ambitioniert gegriffen. Außer Tesla existiert ja kein ernstzunehmender Konkurrent.

Das mit dem "Verschenken" und billig verkaufen ist halt ein Problem, was wir in Europa haben und keiner so wirklich versteht oder verstehen will.
Wir haben ein gesamt europäisches Netz (inkl. Skandinavien) in dem immer ein Gleichgewicht zwischen Verbrauch und Produktion bestehen muss.
Dieser Tenor wir verschenken unseren Strom ins Ausland ist quatsch. Wir sorgen dafür, dass an anderer Stelle wenige produziert werden muss.

Thema 1 Million E-Autos pro Jahr!
Sorry, aber das erachte ich als Bullshit. Ja, ich weiß wer Ampirion ist.
Ich kann aber nicht glauben, dass ein Vorstand sowas öffentlich erzählt... //man denke hier an die oben genannten 60 % der Erzeugung, die weg fallen.
Letztens hab ich mal was zur Stadt München geschrieben, weiß nur gerade nicht, ob das hier war.

Aktuelle Supercharger liegen im Bereich von 150 kW.
Porsche fordert spätestens in 10 Jahren müssen Supercharger im Bereich von 1 MW vorhanden sein.
Das hat den einfachen Grund, dass die Reichweite der Autos durch die Kapazität der Akkus begrenzt ist. Sprich, gescheite Reichweite braucht großen Akku. Großer Akku in kurzer Zeit laden braucht enormen Spitzenstrom.
Ich weiß nicht, wie weit du dich im Bereich von Energieübertragung auskennst.
Aber ein kleines Beispiel. Die Stadt Aschaffenburg hat einen ungefähren Energiebedarf von 70 MW. Die Zahl ist etwas älter, da gab es noch keine E-Autos.
Das wird spaßig für die Städte die Infrastruktur auszubauen.
Selbst wenn in den Städten der Individualverkehr fast eingeschränkt wird und man in Garagen nicht mit Superchargern laden darf eine kurze Rechnung.
15 Parteienhaus. 10 Ladeplätze in der Tiefgarage. Sagen wir mal da sind kleine Lader mit 30 kW. Macht bei 10 Parkplätzen eine theoretische Leistung von 300 kW.
Nehmen wir jetzt einen Gleichzeitigkeitsfaktor von 50 %. (Der könnte abends eben zu klein sein.) Brauchen wir immer noch 150 kW in dem Haus nur für die Autos.
Ein Einfamilienhaus wird mit 3,5 kW gerechnet und ist mit 16 mm² Leitungen ans Ringnetz der Straße angebunden.

Ein Mehrfamilienhaus 150 kW Ladestationen + 15 Wohnungen, die wir mal mit 2 kW rechnen, macht 180 kW, die für unser fiktives 15 Parteienhaus gebraucht werden.
Da kommen wir irgendwann in Bereiche, dass Häuser mit 180 mm² aufwärts angeschlossen werden müssen. Ihr könnt ja das nächste mal im Baumarkt gucken, wie groß da das größte 4-Adrige Kabel ist....
Mal davon ab, dass man das Kupfer irgendwann nicht mehr in die Straßen kriegen würde kann man ja auch nicht, wie aktuell sehr beliebt, in jedes Haus oder Komplex ein BHKW stellen. Wir wollen ja umweltfreundlich und regenerativ erzeugen.
Wir kriegen die Leistung aber auch nicht zusammen, wenn wir die ganze Fassade mit Solarpanelen vollpacken.


Ok....der Text ist jetzt etwas lang geworden und ich bin ein bisschen weit weg vom eigentlich Thema. Man kann das natürlich auch jetzt alles in Frage stellen. Aber man kann auch mal rational drüber nachdenken.
 
Und wie gut hast du jetzt nachgedacht vorm Schreiben: Die Größenordnungen sind durchaus plausibel, und zeigen auf, dass bei weitem nicht so viele Elektroautos wie heutige Verbrenner auf den Straßen unterwegs sein können. In Deutschland wohlgemerkt, bspw. China traue ich es mit ihren AKWs durchaus zu, ausreichend Energie zum flexiblen Laden bereitzustellen. Aber wir reduzieren ja auch noch immer weiter...

China plant in den nächsten Jahren ~100 KKWs, die dann gerade mal 10 % des Gesamtbedarfs ausmachen.
Wir sind in Deutschland energietechnisch ein sehr kleines Licht und haben jetzt, bzw. werden in den nächsten 10 bis 20 Jahren ziemliche Probleme kriegen.
 
Super Erklärung!!

Die ersten1 MW SC stehe in Californien bereits für den Roadster 2020.

Die Realität sieht aber wie gesagt so aus, dass ich bis auf Urlaubsfahrten ausschließlich AC im Bereich 16A lade. 30KW Lader sehe ich im privaten Bereich nicht, sind auch unnötig.
 
Und wie gut hast du jetzt nachgedacht vorm Schreiben: Die Größenordnungen sind durchaus plausibel, und zeigen auf, dass bei weitem nicht so viele Elektroautos wie heutige Verbrenner auf den Straßen unterwegs sein können. In Deutschland wohlgemerkt, bspw. China traue ich es mit ihren AKWs durchaus zu, ausreichend Energie zum flexiblen Laden bereitzustellen. Aber wir reduzieren ja auch noch immer weiter...
Korrekt. Aber fallen denn morgen 60 Millionen e Autos aus den Wolken?!?
 
Ich hatte letzten Sonntag in einem anderen Thread etwas geschrieben, was eigentlich hier besser passt. Die Zahlenangaben habe ich aus dem Netz, scheinen mir aber Hand und Fuß zu haben. Eines ist mal sicher: Nach gegenwärtigem Stand werden batteriebetriebene E-Autos niemals zu einer Massenmotorisierung taugen und die 46,5 Mio. Autos in D ersetzen können, u-n-m-ö-g-l-i-c-h! Ich schrieb schon immer, dass kleine E-Autos für Städte sinnvoll sind, aber Überland eigentlich nichts bringen. Hier mein Beitrag:

"... Ich glaube allerdings nicht, dass wir beides in den nächsten 20 Jahren zu erwarten haben, zumindest nicht flächendeckend. Es wird schon eine große Herausforderung, einen mit derzeitiger Technik (= Lithium-Ionen-Batterien) E-Auto-Anteil von 10% zu erreichen. Einfach zu teuer, noch zu unwirtschaftlich, Probleme mit der Energieversorgung. Den gesamten derzeitigen Autobestand in Deutschland auf E umzustellen, würde einen zusätzlichen Bedarf von 120 Terawattstunden bedeuten (1 Terawattstunde = 1 Billion Wattstunde bzw. 1 Milliarde Kilowattstunde). Zu decken wäre es mit 35.000 zusätzlichen Windkraftanlagen. Nicht berücksichtigt ist dabei eine potenzielle Steigerung des Fahrzeugbestands, also dürfte man bis zum Jahre 2050 mit zusätzlichen 150 Terawattstunden rechnen.

Alle Daten beziehen sich auf das Jahr 2015: Stromerzeuger Nr. 1 in Deutschland ist die Braunkohle mit 155 Terawattstunden, gefolgt von der Steinkohle mit 118 Terawattstunden. Auch die Atomkraft spielt noch eine Rolle, Platz 3 mit 91,5 Terawattstunden. Nun wissen wir ja alle, dass Deutschland aus Kohle und Atom raus will, also müssen schon mal diese 364,5 Terawattstunden ersetzt werden. Plus natürlich die rund 150 Terawattstunden, die für E-Autos zusätzlich erforderlich sind. Wir sprechen also von rund 500 Terawattstunden, für die wir noch keine alternative Erzeugerquelle haben! Die Frage ist daher: Womit ersetzen? Die Wasserkrafterzeugung scheidet aus, die Ressourcen sind am Limit mit nur 19,5 Terawattstunden oder 3% des gesamten Energiebedarfs. Selbst wenn man hier noch etwas erhöhen könnte, wie viel wäre es dann? 25 oder sogar 30 Terawattstunden?

Die Brennstoffzelle zur Erzeugung von Wasserstoff ist im Moment auch kein Ausweg, da dessen Erzeugung mit heutiger Technik zu ineffizient ist und noch mehr Strom benötigen würde! Alle diese "alternativen Antriebe" können nur einen Teil der Umstellung bewältigen, keine derzeitige Technologie wäre in der Lage, alleine die Umstellung tragen zu können. Ich finde einen Hybrid, der seinen Strom vor Ort selbst erzeugt, als derzeit beste Lösung! Der kann über Land mit fossilen Brennstoffen betrieben werden und in den Städten rein elektrisch fahren, also eine Art "eierlegende Wollmichsau" ohne die Nachteile nur einer einzigen Antriebsart.

Sich hinzustellen und E-Autos zu fordern, wie jetzt überall zu hören, ist viel zu einfach und zu kurz gedacht (unglaublich, dass sich sogar Politiker outen, so einfältig zu sein). Die Umsetzung ist es nämlich nicht. Große Länder mit kleiner Bevölkerung wie Norwegen tun sich natürlich leichter, aber bei großen Industrienationen ist das E-Auto nur eine zusätzliche Option.

Ich glaube, dass alles, was heute so gefordert und beschlossen wird, sich in den nächsten Jahren noch ändern bzw. angepasst werden muss. Beschlüsse wie "ab 2030 nur noch E-Autos zulassen" sind nicht das Papier wert, auf dem sie stehen. Außerdem, wer weiß denn schon, ob im Jahre 2030 die gleichen Leute in Regierungsämtern sind und das Sagen haben? Manche müssen wohl eher aufpassen, dass sie sich 2030 nicht auf einer einsamen Insel ausgesetzt wiederfinden..." :seb_zunge:
 
Ich habe spaßeshalber auch nochmal gerechnet. 2017 wurden ca 733 mrd km von in Deutschland zugelassenen kfz gefahren. Bei einem Stromverbrauch von 15 kWh/100km wären das grob 110 TWh die man dafür benötigt.
Das ist in etwa so viel wie derzeit per Wind erzeugt wird. Von daher kann das schon irgendwann funktionieren aber bis man wirklich überall regenerativ unterwegs ist incl netzausbau etc. denke ich sind wir ca im Jahr 2100
 
Ich habe spaßeshalber auch nochmal gerechnet. 2017 wurden ca 733 mrd km von in Deutschland zugelassenen kfz gefahren. Bei einem Stromverbrauch von 15 kWh/100km wären das grob 110 TWh die man dafür benötigt.
Das ist in etwa so viel wie derzeit per Wind erzeugt wird.

2015 waren wir bei 79,2 TWh durch Windkraft, 2018 bei ca. 100 TWh. Allerdings ist ein zumindest temporärer Rückgang bei der Windenergie zu erwarten (Wegfall der Förderung).

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrizität/Tabellen_und_Grafiken#Bruttostromerzeugung_nach_Energieträgern_in_Deutschland

Dazu kommt, dass der Verkehr tendenziell noch zunehmen wird, der Bedarf wird also steigen, bestenfalls mittelsfristig auf dem Status quo stagnieren.

Wir haben aber nicht nur an der E-Auto-Front zu kämpfen, sondern müssen den Stromerzeugungsausfall von Braun- und Steinkohle kompensieren, es ist also eine doppelte Herausforderung!

Von daher kann das schon irgendwann funktionieren aber bis man wirklich überall regenerativ unterwegs ist incl netzausbau etc. denke ich sind wir ca im Jahr 2100.

Natürlich wird es weitergehen. "2100" ist ja auch eine realistische Zukunftsperspektive, unseren Nachfahren wird schon was einfallen. Einige Politiker und Länder schwätzen aber von 2030 (!), das ist schon in schlappen 10 Jahren. Und das ist eben unrealistisch!
 
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Gibt es eigentlich einen Straftatbestand für das Abziehen eines Ladekabels im Vorbeigehen in der Stadt? Könnte doch ein neues Spiel für Kids werden, früher war es das Klingelmännchen, heute könnte man die doofen Gesichter der E-Fahrer am Morgen genießen :biggrin:
 
Gibt es eigentlich einen Straftatbestand für das Abziehen eines Ladekabels im Vorbeigehen in der Stadt? Könnte doch ein neues Spiel für Kids werden, früher war es das Klingelmännchen, heute könnte man die doofen Gesichter der E-Fahrer am Morgen genießen :biggrin:

Da gilt es dann den Marderschreck auf die gesamte Karosserie zu erweitern,.. sozusagen dann ein "Schmiddi-Schreck" ;-)
 
Eine automatische Verriegelung die erst bei vollständiger Ladung oder mit dem passenden Autoschlüssel entriegelt wird ist jetzt nicht so die technische Herausforderung.
Wer alternativ mit dem Bolzenschneider ans Kabel rangeht hätte es eh nicht anders verdient ...:fies:


Dazu wird wenn induktives Laden die Zukunft sein, das wäre dann sogar so praktisch, dass noch viel mehr auf E-Autos umsteigen würden.
 
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