doenerkalle
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- 11.664
Liebe Leute,
hier nun ein erster Eindruck vom Lexus GS F, einem wahren Exoten auf Deutschlands Straßen. Habe vorher noch keinen live gesehen und bei mobile.de sind derzeit nur circa ein Dutzend Angebote zu finden. Woran liegt das? Sicherlich auch am Preis. Der GS F wird derzeit zum Grundpreis von 100.500,00 Euro angeboten. Es gibt nur drei Optionen: Zwei Sitzpakete und ein Schiebedach. Alles andere ist inklusive, was zum Teil den hohen Preis erklärt. Dennoch ist er so zunächst circa 20.000 Euro teurer als ein Audi S6 und BMW M550i. Weitere Gründe für die geringe Verbreitung des Lexus GS: dünnes Händlernetz, extrem teure Versicherung, immer noch ein farbloses Image, kein Kombi und kein Diesel im Angebot. Doch zurück zum GS F. Sein charakterbildendes Merkmal ist zweifellos der 5-Liter-V8 ohne Aufladung. Er liefert 477 PS bei hohen 7100 Umdrehungen, auch sein Drehmoment von 530 Nm liegt erst bei 4800 U/min an. Das verrät schon einiges über das Fahren mit dem raren Japaner. Um das Thema etwas übersichtlicher zu gestalten, gliedere ich die Eindrücke nach Themen.
Motor: wie schon erwähnt, das absolute Highlight des GS F. 5 Liter Hubraum, V8-Saugmotor, läuft unter bestimmten Lastzuständen im Atkinson Cycle. Vierventiler, Direkteinspritzung, Variable Ventilsteuerung. Roter Bereich ab 7300. Sehr drehfreudig, leider macht ihm die Automatik manches mal einen Strich durch die Rechnung, dazu unten mehr. Der Sound ist super, allerdings nutzt Lexus einen sehr penetranten Synthetiksound (Asc), der per eigener Taste ab und zuschaltbar ist. Dadurch wird der echte Sound des Motors überlagert und verwässert, meines Erachtens auch bei abgeschaltetem System. Trotzdem ein sehr schöner Antrieb. Das Ansprechverhalten ist auffallend natürlich, die Leistung ist gut dosierbar. Für vollen Vortrieb braucht man hohe Drehzahlen. Dadurch fährt man manchmal schneller als man geplant hatte. Man will ja auch mal den Sound bei 7000 Umdrehungen genießen. Im Normal Mode (es gibt Eco, Normal, Sport und Sport Plus), schaltet die Automatik aber oft schon bei 6800 und nutzt nicht das ganze Drehzahlband.
Verbrauch bei gemischter, eher ruhiger Fahrweise: ca. 13-14 l Super Plus. Fahrleistungen: 4,6 auf 100, ca. 16 auf 200.
Automatik: Achtgang-Wandlerautomatik mit Schaltwippen. Sehr stramm ausgelegter Wandler, an der Ampel springt man förmlich los. Schaltgeschwindigkeit beim Hochschalten ok, aber sehr sehr lange Gedenkpause nach Kickdown. Überholen dauert... da hat jeder Turbo schon längst den Überholvorgang beendet. Und wie schon erwähnt lässt die Automatik den Motor nicht konsequent ausdrehen.
Fahrwerk: meines Erachtens sind die Dämpfer nicht verstellbar, aber man hat einen guten Komfort, recht wenig Karosseriebewegung und Seitenneigung. Passt gut zum Auto. Das Fahrverhalten auf trockener Fahrbahn ist sehr sicher mit leichter Übersteuerneigung. Macht durchaus Spaß. Abseite öffentlicher Straße bin ich noch nicht gefahren. Bremse mit Stahlscheiben, keine Option verfügbar.
Lenkung: recht direkt im Ansprechen, aber mit einer Tendenz zur "Kippeligkeit". Die Rückstellkräfte sind etwas zu gering. Feedback mittelmäßig. Insgesamt noch ok.
Karosserie: sehr steife Karosserie mit null Knistern oder Klappern, annehmbare Materialien. Platz und Übersicht auf Klassenniveau. Gute Sitzposition, aber der axiale Verstellbereich der Lenksäule ist zu gering, außerdem hätte ich gerne eine längere Beinauflage. Bedienung ist etwas konfus, mit dem gewöhnungsbedürftigen Cursor und vielen Untermenüs. Connectivity ist von vorgestern. Kein CarPlay, altertümliche Navigrafik...aber ein super HiFi-Sound aus der serienmäßigen Anlage von Mark Levinson.
Bilder:
hier nun ein erster Eindruck vom Lexus GS F, einem wahren Exoten auf Deutschlands Straßen. Habe vorher noch keinen live gesehen und bei mobile.de sind derzeit nur circa ein Dutzend Angebote zu finden. Woran liegt das? Sicherlich auch am Preis. Der GS F wird derzeit zum Grundpreis von 100.500,00 Euro angeboten. Es gibt nur drei Optionen: Zwei Sitzpakete und ein Schiebedach. Alles andere ist inklusive, was zum Teil den hohen Preis erklärt. Dennoch ist er so zunächst circa 20.000 Euro teurer als ein Audi S6 und BMW M550i. Weitere Gründe für die geringe Verbreitung des Lexus GS: dünnes Händlernetz, extrem teure Versicherung, immer noch ein farbloses Image, kein Kombi und kein Diesel im Angebot. Doch zurück zum GS F. Sein charakterbildendes Merkmal ist zweifellos der 5-Liter-V8 ohne Aufladung. Er liefert 477 PS bei hohen 7100 Umdrehungen, auch sein Drehmoment von 530 Nm liegt erst bei 4800 U/min an. Das verrät schon einiges über das Fahren mit dem raren Japaner. Um das Thema etwas übersichtlicher zu gestalten, gliedere ich die Eindrücke nach Themen.
Motor: wie schon erwähnt, das absolute Highlight des GS F. 5 Liter Hubraum, V8-Saugmotor, läuft unter bestimmten Lastzuständen im Atkinson Cycle. Vierventiler, Direkteinspritzung, Variable Ventilsteuerung. Roter Bereich ab 7300. Sehr drehfreudig, leider macht ihm die Automatik manches mal einen Strich durch die Rechnung, dazu unten mehr. Der Sound ist super, allerdings nutzt Lexus einen sehr penetranten Synthetiksound (Asc), der per eigener Taste ab und zuschaltbar ist. Dadurch wird der echte Sound des Motors überlagert und verwässert, meines Erachtens auch bei abgeschaltetem System. Trotzdem ein sehr schöner Antrieb. Das Ansprechverhalten ist auffallend natürlich, die Leistung ist gut dosierbar. Für vollen Vortrieb braucht man hohe Drehzahlen. Dadurch fährt man manchmal schneller als man geplant hatte. Man will ja auch mal den Sound bei 7000 Umdrehungen genießen. Im Normal Mode (es gibt Eco, Normal, Sport und Sport Plus), schaltet die Automatik aber oft schon bei 6800 und nutzt nicht das ganze Drehzahlband.
Verbrauch bei gemischter, eher ruhiger Fahrweise: ca. 13-14 l Super Plus. Fahrleistungen: 4,6 auf 100, ca. 16 auf 200.
Automatik: Achtgang-Wandlerautomatik mit Schaltwippen. Sehr stramm ausgelegter Wandler, an der Ampel springt man förmlich los. Schaltgeschwindigkeit beim Hochschalten ok, aber sehr sehr lange Gedenkpause nach Kickdown. Überholen dauert... da hat jeder Turbo schon längst den Überholvorgang beendet. Und wie schon erwähnt lässt die Automatik den Motor nicht konsequent ausdrehen.
Fahrwerk: meines Erachtens sind die Dämpfer nicht verstellbar, aber man hat einen guten Komfort, recht wenig Karosseriebewegung und Seitenneigung. Passt gut zum Auto. Das Fahrverhalten auf trockener Fahrbahn ist sehr sicher mit leichter Übersteuerneigung. Macht durchaus Spaß. Abseite öffentlicher Straße bin ich noch nicht gefahren. Bremse mit Stahlscheiben, keine Option verfügbar.
Lenkung: recht direkt im Ansprechen, aber mit einer Tendenz zur "Kippeligkeit". Die Rückstellkräfte sind etwas zu gering. Feedback mittelmäßig. Insgesamt noch ok.
Karosserie: sehr steife Karosserie mit null Knistern oder Klappern, annehmbare Materialien. Platz und Übersicht auf Klassenniveau. Gute Sitzposition, aber der axiale Verstellbereich der Lenksäule ist zu gering, außerdem hätte ich gerne eine längere Beinauflage. Bedienung ist etwas konfus, mit dem gewöhnungsbedürftigen Cursor und vielen Untermenüs. Connectivity ist von vorgestern. Kein CarPlay, altertümliche Navigrafik...aber ein super HiFi-Sound aus der serienmäßigen Anlage von Mark Levinson.
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