Fahrbericht Jaguar F-Type R

Ora

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So, also noch der versprochene FB zum F-Type R

Vorweg: fand den schon bei erscheinen ganz interessant, eigenständiges Design, eigenes Antriebskonzept, durchaus mit Charakter, ambitioniert und markant; das ist schonmal mehr als viele andere Hersteller überhaupt noch zuwege bringen.
Deshalb habe ich gerne zugegriffen als sich die Gelegenheit gab den Jag mal ausgiebig zu fahren.

Zum Auto: in nachtblau-metallic, die Farbe von Porsche welche es auch bei BMW Individual gibt und ich jahrelang fuhr; steht der Katze super !
Innen volle Hütte, sieht edel aus !
Einsteigen, Sitzposition passt, recht tief, mit angenehmer Ergonomie für mich, kann man nicht viel meckern.
Verarbeitung: sieht auf den ersten Blick echt schick aus, alles beledert und mit Ziernähten versehen, wenn man aber näher hinsieht kommt billiges Plastik zutage und das Leder fühlt sich seltsam künstlich an (ich habe auch selten so geschwitzt auf einem Lederbezug wie im F-Type, hat mir definitiv nicht getaugt…); das ist doch schon etwas weg von einem Volleder 911, aber es knistert auch auf schlechten Straßen nix.

Fahren: schon beim starten brüllt das Ding schon deutlich hörbar auf. Bleiben wir beim Sound: man rollt im Normalmodus los und gefällt einem erst mal recht gut. Motor warm und im Sport Modus mit Klappe offen: kacke ist das Ding laut, zwischen Tacho 60 und 50 rappelt und poltert das Teil wie Popcorn das man in einer Cola Dose macht, permanent und so laut dass einen bei offenem Fenster anfangen die Ohren weh zu tun, ernsthaft !
Für mich deutlich too much, kein Wunder dass da einer einen Riegel vorschiebt, das ist kurz mal witzig, dann nur noch nervig weil absolut künstlich gewollt und gerade in der Stadt ganz sicher für alle drum herum alles andere als witzig....
Eigentlich schade; einen Kompressor V8 gut klingen zu lassen kann sowohl AMG (5,5l V8) als auch Corvette mit der C7 Z06 (dazu kommt der FB auch noch….) deutlich besser.

Zum Motor selbst: schiebt ziemlich heftig und quasi ab Leerlauf an, hat schon Schub das Aggregat und bleibt auch bis 6.500/min recht hartnäckig dran; klar, 551 PS und ~ 700Nm sollte man merken. Die Automatik hat jetzt kein DKG Niveau, war aber insgesamt recht fix und für das Auto passend.
Aber: die Lenkung und der Sound geben mein Gesamtfazit wieder: beide wirken künstlich und aufgesetzt, ich kam mit dem Auto auf wunderschönen Landstrassen irgendwie nicht zurecht.

Warum ??
Irgendwie erinnert der F-Type an einen AMG GT, kommt aber nicht an dessen ernsthaft-sportliche Ambitionen heran sondern bleibt immer seltsam indifferent in allem was er tut. Ein reinrassiger Sportwagen ist er also sicher nicht, ein echter Gran Tourismo, wie das Maserati Gran Coupe, ist er aber auch nicht (weshalb mir beide genannten Alternativen auch deutlich lieber waren da sie ihren Sinn und Zweck jeweils gut erfüllen).

Deshalb: wäre ich Auto Motor Sport Redakteur würde es wohl 3 ½ - 4 von 5 Sterne für ein mutiges Auto mit Schwächen geben, meine subjektive Wertung gibt eher 2 ½ da mir das Auto nicht gefallen hat; der Sound geht einem nach 30min wirklich furchtbar auf den Sack (siehe oder höre Video, ich finde man hört das künstliche Geschepper sehr gut…) und irgendwie wirkt das ganze Auto wie der Sound, nicht halb, nicht ganz, erstaunlich synthetisch, ohne echtes feedback.
Aber: die Teile fallen im Preis wie Sau, das Ding fällt auf und besser als ein trötend-nervender downsizing Eimer ist der dicke V8 allemal….

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